Kreisfeuerwehrverband Heilbronn

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Atemschutzteam sucht Vermisste

Obersulmvon Gustav Döttling, HSt

Mit Blaulicht prescht das Löschfahrzeug LF8/6 der Feuerwehrabteilung Sülzbach zwei Minuten nach der Alarmierung in den Hof der Firma Frenzel in den Mühlwiesen. Abteilungskommandant Rudi Schepperle springt aus dem Fahrzeug und informiert sich im Einsatzleitwagen (ELW) über die Lage. „Vier Personen im Gebäude vermisst, zwei verletzte Personen vor und hinter dem Gebäude, Lage weiter erkunden“, klärt Gesamtkommandant Michael Schepperle den Abteilungskommandanten über die Lage bei der Hauptübung der Obersulmer Feuerwehr auf.

Kommandos Inzwischen warten die neun Männer, die als erste am „Brandort“ eingetroffen sind, auf weitere Kommandos. Die kommen prompt: „Wasserversorgung aufbauen, Atemschutzträger bereit machen, Fahrzeug nach hinten in den Hof“, gibt Rudi Schepperle erste Anweisungen. Schnell eilen die Männer mit Rohren zum Hydranten, rollen Schläuche aus und legen ihre Atemschutzausrüstung an.

In der Zwischenzeit hat Christian Gruber im ELW per Funk die anderen vier Obersulmer Abteilungen alarmiert. Nach 15 Minuten trifft die Drehleiter am Einsatzort ein. Das Szenario sieht vor, eine verletzte Person in acht Meter Höhe von der engen Plattform des Späne-Silos der fabrikeigenen Schreinerei zu bergen. „Wir unterstützen die Besatzung der Drehleiter“, wartet Gruppenführer Harald Frech darauf, dass Karl-Ulrich Vollert und Ernst Dorsch den „Verletzten“, eine schwere Puppe, sicher auf den Boden bringen.

Die Puppe auf der engen Plattform auf die Rettungstrage zu legen und diese wieder auf dem Korb am Leiterende zu installieren, das erfordert viel Geschick und Kraft. Entsprechend viel Schweiß fließt.

Die Wehr aus Eichelberg erhält die Aufgabe, eine Wasserversorgung von der nahegelegenen Sulm aufzubauen. Mit dem geförderten Wasser unterstützen die Eichelberger Feuerwehrmänner ihre Kameraden aus Weiler beim Aufbau einer Riegelstellung mit Strahlrohren, um die benachbarte Firma MBO vor einem Übergreifen der „Flammen“ zu schützen.

Zwei Atemschutzteams aus Sülzbach durchstreifen das Gebäude nach den Vermissten. Die werden von sechs Mitgliedern der Jugendfeuerwehr gespielt. „Ich achte darauf, dass der Sauerstoff reicht“, kontrolliert Sebastian Gall mit Stoppuhren die Einsatzzeit der Atemschutzträger. Per Funk gibt er den Rückzugsbefehl, wenn der Sauerstoff knapp wird.

Manöverkritik Mit einer technischen Hilfeleistung muss ein Mann, der zwischen den Lkw-Zwillingsreifen eingeklemmt ist, befreit werden. Abschnittsleiter Mathias Notdurft gibt den Einsatzbefehl für die „Büffelwinde“ und den hydraulischen Hebesatz. Schnell wird die Hinterachse in die Höhe gedrückt und mit Plastikklötzen als Unterbaumaterial gesichert. Dann retten die Kameraden die Puppe mit der Schaufeltrage. „Das hat ja alles wunderbar geklappt, nur die Fahrzeugaufstellung müssen wir das nächste Mal verbessern“, übt Kommandant Michael Schepperle nach der einstündigen Übung mit fünf Aufgabenstellungen positive Manöverkritik.