Kreisfeuerwehrverband Heilbronn

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Unwetter bringen Feuerwehrleute an ihre Grenzen

Talheimvon Harald Schmidt, HSt

Bei seiner ersten Hauptversammlung als Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Talheim (FFW) begrüßte Markus Schüchtle neben den Mitgliedern der Aktiven- und Altersabteilung auch Vertreter der Gemeinde und benachbarter Feuerwehren.

Auf die gestiegene Zahl an Einsätzen verwies Schüchtle in seinem Jahresrückblick. So wurden die 46 Männer und eine Frau der Einsatzabteilung im Jahr 2018 insgesamt 84 Mal alarmiert und leisteten 1176 Einsatzstunden. Bei einem Viertel der Alarmierungen handelte es sich jedoch um Fehlalarme, die überwiegend durch Brandmeldeanlagen ausgelöst wurden. In fünf Fällen musste die Wehr mittlere und kleine Brände löschen. Bei den restlichen 58 Alarmierungen standen technische Hilfeleistungen im Vordergrund.

Wie bei vielen anderen Feuerwehren auch, machten Unwetterlagen den Einsatzkräften besonders zu schaffen. Los ging es bereits am 3. Januar mit dem Sturmtief „Burglind“. Zur morgendlichen Hauptverkehrszeit mussten umgestürzte Bäume auf der B 27 und der K 2081 schnell beseitigt werden.

Starkregen Mit über 30 Einsätzen war der 9. Juni absoluter Spitzenreiter. Starkregen mit 70 Litern Niederschlag innerhalb einer Stunde hatte am frühen Abend für überschwemmte Straßen, ausgehobene Schachtdeckel und vollgelaufene Keller gesorgt. Obwohl alle Feuerwehrleute im Einsatz waren und die Feuerwehr Neckarwestheim Überlandhilfe leistete, waren die Freiwilligen damals bis nach Mitternacht ohne Pause im Einsatz gewesen. Personell und technisch ist die Wehr hier an ihre Grenzen gestoßen. Voller Einsatz war auch am 23. September gefordert, als das Sturmtief „Fabienne“ durchs Unterland fegte.

Schüchtle hob im Zusammenhang mit diesen Einsätzen das Pflichtbewusstsein der Ehrenamtlichen hervor. „In solchen Situationen verlassen manche ihre Familie und ihr Zuhause, um anderen Menschen uneigennützig zu helfen“, lobte er seine Mannschaft.

Auch Peter Schmidt von der Jugendfeuerwehr berichtete über seine fünfzehn Jungen und drei Mädchen nur Positives. Bürgermeister Rainer Gräßle dankte den Feuerwehrleuten für den unermüdlichen Einsatz zum Wohle der Allgemeinheit. „Wir können uns auf Sie verlassen. Sie gehen in den Einsatz, ohne zu wissen, was Sie erwartet“, sagte er voller Hochachtung.

Finanzspritze Gräßle betonte, dass sich die Gemeinde mit ihrer Unterstützung für die Feuerwehr nicht zu verstecken braucht. So steht aktuell die Anschaffung eines neuen Mannschaftstransportwagens an für 80 000 Euro. Zwei Einsatzkräfte erhalten dieses Jahr Unterstützung, damit sie die Fahrerlaubnis für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen machen können. Den Aktiven Jens Eisenmann und Jürgen Mooser überreichte der Bürgermeister das Feuerwehr-Ehrenzeichen in Silber.