Kreisfeuerwehrverband Heilbronn

Suchergebnis löschen

Ohne Fusion kein gemeinsamer Bau

Lehrensteinsfeldvon Joachim, Kinzinger, HSt

Gemeinderat will interkommunale Zusammenarbeit bei den Wehren

Es ist eine Hängepartie, ein Schwebezustand: Den möchte Lehrensteinsfeld bis zum Jahresende beenden. „Weitere Gespräche machen aktuell keinen Sinn“, sagt Lehrensteinsfelds Bürgermeister Björn Steinbach im Gemeinderat. Bei einer gemeinsamen Lösung zum Feuerwehr-Neubau an der Querspange kommt für ihn nur eine Fusion in Frage. Ellhofen möchte dort zwei eigenständige Wehren unter einem Dach ansiedeln. Am 10. Dezember tagt das Gremium in Ellhofen. „Es kann gut sein, dass das Thema auf der Tagesordnung sein wird“, erklärt Ellhofens Gemeindechef Wolfgang Rapp.

Gutachten Eine starke Feuerwehr riege sitzt am Donnerstag auf den Zuhörerstühlen im Lehrensteinsfelder Ratssaal. Die Männer sind gespannt auf die Stellungnahme zur interkommunalen Zusammenarbeit. Im Frühjahr 2013 empfiehlt Gutachter Dr. Roland Demke ein gemeinsames Haus, eine Wehr-Fusion in einem Zweckverband. Im Juli einigen sich Räte und Feuerwehr in Ellhofen nach der Mediation auf einen Kompromiss: Ja zum Standort an der Querspange, aber mit zwei selbstständigen Truppen. Allenfalls auf lange Sicht ist der Zusammenschluss anvisiert.

Das stößt im Nachbardorf auf wenig Begeisterung. Steinbach meldet Zweifel an, ob dies funktioniert. Lehrensteinsfelds Kommandant Thomas Oeckler fühlt sich vor vollendete Tatsachen gestellt: „Das Ergebnis der Mediation war schon veröffentlicht.“ Was lässt sich da noch hinterfragen? Seither führen die Räte Sondierungsgespräche, aber auch die Wehrausschüsse beider Orte. Zuletzt am 30. Oktober. „Wir wollten uns austauschen“, erklärt Oeckler. Das von ihm, seinem Ellhofener Kollegen Ralf Hemberger und Moderator Heiner Schiefer, stellvertretender Kreisbrandmeister, unterzeichnete Protokoll zeigt die klaren Unterschiede. Zu zwei eigenständigen Wehren an der Querspange sagt Ellhofen: zukunftsfähig, zielführend. Lehrensteinsfeld meint: nicht zukunftsfähig, nicht zielführend, kann nicht mitgetragen werden. Die interkommunale Variante begründet Lehrensteinsfeld so: zukunftsfähig, Personalsicherheit, einmalige Chance. Ellhofen liefert keine Begründung.

Jetzt sind die Räte gefordert. „Wir sind es beiden Wehren schuldig, dass Ruhe einkehrt, die Spekulationen aufhören“, betont Björn Steinbach. Die gemeinsame Lösung sei sinnvoll, aber nur mit einer fusionierten Wehr. Sonst befürchtet der Gemeindechef Streitereien, auch der praktische Ablauf der Einsätze werde erschwert.

Kein Risiko Steinbach erinnert an die Kooperation seit 2003 bei der Tagespräsenz mit den Nachbarn. Dass die getrennte Lösung an der Querspange nicht wirtschaftlich ist: doppelte Räumlichkeiten bei Duschen und Umkleiden, getrennter Fuhrpark und Gerätschaften. Wenn Lehrensteinsfeld eine siebenstellige Summe in den Bau investiere, dürfe die Kommune kein Risiko eingehen. Der Wehr macht er ein Kompliment, dass sie so geschlossen zum Markungswechsel bereit ist. Sein klares Signal an Ellhofen: „Wir wollen mit Euch.“ Die Räte melden sich nicht zu Wort. Den neuen Weg der interkommunalen Wehr will auch Oeckler mit seinen 35 Aktiven gehen: „Wir haben dann eine Feuerwehr für alle Bürger in den Kommunen.“ Ellhofen verfügt derzeit laut Rapp über 21 einsatzbereite Kameraden.

Bild: Auch die Lehrensteinsfelder Wehr residiert noch im Verwaltungsgebäude. Sie ist schon seit vielen Jahren auf der Suche nach einem Domizil. (Foto: Archiv/Mugler)