Kreisfeuerwehrverband Heilbronn

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Freude und Frust nah beisammen

Talheimvon Kirsten Weimar, HSt

Spatenstich für den Feuerwehrneubau - Hohe Preise erfordern Rotstift

Die erste Bodenschicht ist schon vorsorglich abgetragen. Noch wirkt der Bauplatz der zukünftigen Talheimer Feuerwehr wie ein großer brauner Acker zwischen Maisfeld und Johannisbeeren direkt an der Horkheimer Straße gegenüber dem Wohnbaugebiet Mühläcker. „Bescheiden, sinnvoll und bodenständig wird ihr neues Feuerwehrhaus. Der Backstein außen passt wunderbar zur Farbe des Maisfeldes. Und jetzt fangen wir endlich an zu graben.“ Nicht nur Architekt Maximilian Otto vom Stuttgarter Büro Otto & Hüfftlein-Otto will endlich mit dem Bau loslegen.

Pflichtaufgabe 80 Gäste, viele Talheimer Bürger, Feuerwehrleute und Gemeinderäte, trotzen dem kräftigen Wind und freuen sich über den gemeinschaftlichen ersten Spatenstich zum Neubau des längst überfälligen Talheimer Feuerwehrhauses. Und so betont Bürgermeister Rainer Gräßle nochmals, „dass der Feuerwehrneubau keine Kür, sondern eine Pflichtaufgabe der Gemeinde ist. Aber eine wunderbare, die nun an exponierter Stelle direkt am Ortseingang umgesetzt werden kann“. Gräßle lobt die gelungene Zusammenarbeit mit der Feuerwehr bei den intensiven Planungen der letzten zwei Jahre: „Das waren nie Entscheidungen von Einzelnen.“

Auch der Talheimer Feuerwehrkommandant Gerhard Schmidt strahlt und bedankt sich für die sehr gute Zusammenarbeit. Der Heilbronner Kreisbrandmeister Uwe Vogel findet die Planung „persönlich sehr gelungen und für Talheim von der Größe her angemessen. Das gibt einen enormen Motivationsschub innerhalb der Feuerwehr.“

Trotz aller Freude über den Baubeginn blicken Bürgermeister Rainer Gräßle und der Talheimer Gemeinderat aufmerksam und kritisch auf die Kostenentwicklung. 3,8 Millionen Euro sind dafür veranschlagt. Im September wurden die Aufträge für Rohbau- und Erdarbeiten sowie Heizungs-, Sanitär und Elektroarbeiten vergeben. Weil dieses erste Vergabepaket durch die angespannte Marktlage 255 000 Euro über der ursprünglichen Kostenberechnung lag, hat der Gemeinderat am Montagabend gegengesteuert und die ersten Einsparmaßnahmen in Höhe von 140 000 Euro einstimmig beschlossen.

So wird nun bei der Fassadenverkleidung mit Sichtmauerwerk ein Wasserstrichziegel verwendet, der nur einmal anstatt zweimal gedämpft ist. Kostenersparnis dadurch: gut 56 000 Euro. „Das ist kein Verzicht auf Qualität, sondern nur eine hellere Farbvariante,“ betont Bürgermeister Rainer Gräßle. Außerdem wird eine mittlere Betongüte ausgewählt, was weitere knapp 30 000 Euro weniger ausmacht. Architekt Maximilian Otto hebt dabei nochmals hervor, dass hier ebenfalls keine spürbaren Qualitätsunterschiede zu befürchten seien.

Abstriche Zudem verabschiedet sich der Gemeinderat von einem Sonnensegel aus Stahlfertigbetonteilen über der Fahrzeughalle. „Das ist ein Stilelement und bedeutet für uns Architekten den Verzicht auf einen kleinen Teil des Entwurfes,“ so Architekt Otto. Macht weitere knapp 57 000 Euro weniger. In den nächsten Wochen und Monaten steht nun die zweite Hälfte der Ausschreibungen für den Feuerwehrhausbau an.

Angesichts der schwierigen Marktlage hofft Architekt Maximilian Otto, „dass zum einen möglichst viele und zum anderen viele gute Angebote kommen.“

Bild: Bürgermeister Rainer Gräßle (Mitte) beim gemeinsamen Spatenstich mit Architekt, Kreisbrandmeister, Feuerwehrkommandant und Gemeinderäten. (Foto: Kirsten Weimar)