Kreisfeuerwehrverband Heilbronn

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Aufzug für Sitzungssaal ist Pflicht - Kosten für Sanierung des Feuerwehrhaus steigen um rund 150 000 Euro

Neudenauvon Wolfgang Müller, HSt

Die Sanierung des Feuerwehrhauses in der Neudenauer Kernstadt wird voraussichtlich um rund 150 000 Euro teurer als gedacht. Das teilten Bürgermeister Manfred Hebeiß und der Schwäbisch Haller Sanierungsexperte Gerd Schäfer jetzt dem Gemeinderat der Jagsttalstadt mit. In der kommenden Sitzung werden die Zahlen im Rahmen des Nachtragshaushaltes für das laufende Jahr noch einmal im Gremium diskutiert.

Damit gibt die Stadt mehr als 1,1 Millionen Euro für das Feuerwehrgebäude aus. Denn neben der notwendigen Sanierung soll mithilfe eines Anbaus das Magazin der Brandbekämpfer den modernen Anforderungen an die Freiwillige Feuerwehr gerecht werden. Hebeiß hofft auf eine finanzielle Förderung durch das Land Baden-Württemberg von mehr als 700 000 Euro.

Aufzug Bauhistoriker Schäfer rauft sich die Haare. Dass die Sanierung des Gebäudes um mehr als zehn Prozent der Gesamtkosten für das Feuerwehrgebäude steigt, liege an neuen Vorgaben. „Seit wir angefangen haben zu planen, hat sich die Gesetzeslage in Baden-Württemberg geändert“, sagte Schäfer. Weil der Neudenauer Gemeinderat nicht im Rathaus, sondern im Sitzungssaal des Feuerwehrgebäudes tagt, muss die Stadt einen Aufzug einbauen. Hintergrund: Der Sitzungssaal eines Gemeinderats muss barrierefrei erreichbar sein.

Die einzige Möglichkeit, den Aufzug im Feuerwehrgebäude einzubauen, befindet sich laut Schäfer unmittelbar neben dem Haupteingang. Der fällt weg und wird durch einen neuen ersetzt. Doch damit nicht genug. Denn an der Stelle, wo der Aufzug eingebaut wird, „trifft sich alles, was Kabel und Heizungsrohr heißt“, sagte Schäfer.

Unterm Strich heißt das, dass neben den Sanierungsarbeiten und dem neuen Anbau jetzt noch ein Aufzugsschacht eingebaut und umfassende Installationsarbeiten zu leisten sind. In Sachen Wärmedämmung konnte Schäfer nach eigenen Angaben weitgehende Forderungen abwenden, weil das Gebäude nicht sehr häufig genutzt werde.

Bürgermeister Hebeiß, der bei den Verhandlungen in Sachen Wärmedämmung dabei war, machte aus seiner Verärgerung keinen Hehl. „Wenn das alles kommt, was uns angekündigt wurde, baut in Deutschland bald kein Mensch mehr“, so das Stadtoberhaupt.

Neben dem Anbau und der Sanierung des Feuerwehrhauses baut die Stadt Neudenau auf dem Areal in der Siglinger Straße zudem für 320 000 Euro 25 öffentliche Parkplätze. Spatenstich war Ende August.