Kreisfeuerwehrverband Heilbronn

Suchergebnis löschen

30. Schlachtfest bei der Freiwilligen Feuerwehr Eppingen, Abteilung Richen

Eppingenvon Nicole Theuer, HSt

Das ist im Februar die Traditionsveranstaltung im ältesten Eppinger Stadtteil. Seit genau 30 Jahren lädt die Freiwillige Feuerwehr Eppingen Abteilung Richen die Bevölkerung, Kameraden aus den anderen Abteilungen und Gäste von außerhalb zur Zusammenkunft mit rustikalem Essen.

Noch ist Jens Gebhard, Abteilungskommandant in Richen und seit einem Jahrzehnt in vorderster Front dabei, entspannt. „Inzwischen ist Vieles ein Selbstläufer“, stellt er zufrieden fest. Das Helferteam ist eingespielt und kann deshalb auch den Ansturm über die Mittagszeit fast mit links bewältigen. „In den ersten zwei Stunden ist rappelvoll“, weiß Gebhard. Rund 200 Gäste können die Rettungskräfte auf einmal bewirten, so viele Sitzplätze haben sie im Feuerwehrhaus und davor bereitgestellt. „Wir sind ein eingespieltes Team, in dem auch einige dabei sind, die mit der Feuerwehr überhaupt nichts zu tun haben“, freut sich Gebhard, „denn ohne diese Helfer wäre das Fest nicht zu bewältigen.“ 45 Helfer in drei Schichten sind am Samstag am Start und haben mittags und abends alle Hände voll zu tun. „Nach dem ersten Ansturm ebnet es etwas ab, aber abends ist es dann wieder voll.“ Viele Gäste sind Wiederholungstäter, auch Eppingens oberster Feuerwehrmann, Oberbürgermeister Klaus Holaschke, gehört zu den Stammgästen. „Neben Einheimischen kommen Abordnungen der anderen Abteilungen, es kommen Kameraden aus anderen Ortschaften und wir haben Gäste von außerhalb“, zählt Gebhard auf. Auch nach 30 Jahren sind die Frauen und Männer mit Spaß an der Sache und Freude dabei, wie Gebhard bekennt, „aber man muss immer mehr machen und hat die Vorschriften immer im Hinterkopf, so dass immer schwieriger wird, solche Veranstaltungen durchzuführen.“ Die haben inzwischen den Umfang eines Taschenromans erreicht. „Die Bevölkerung wird sensibler“, hat Gebhard beobachtet, „und es wird mehr nachgefragt.“ Gebhard glaubt auch, „dass Feste in Zukunft weniger werden oder ganz aus den Veranstaltungskalendern verschriften, da die Vorschriften immer umfangreicher und komplexer werden.“ So ist es beispielsweise seit einigen Jahren erforderlich, dass mindestens einer der Helfer einen Hygieneschein hat. Das stellt die Richener vor keine Probleme, „aber einige Geräte und Ausstattungsgegenstände mussten wir uns schon auf Grund der Vorschriften neu anschaffen“, so Gebhard. Den Vorschriften zum Opfer fiel in Richen beispielsweise die Hausschlachtung. „Das ist seit einigen Jahren nicht mehr erlaubt“, bekennt Gebhard, „soviel ich weiß, haben im Umkreis nur noch zwei Metzger die Berechtigung, selbst zu schlachten.“ Deshalb werden die beiden Schweine, in Gölshausen geschlachtet. „Die Schweine werden wechselweise von zwei Feuerwehrkameraden aufgezogen und uns zur Verfügung gestellt.“ Donnerstags vor dem Fest werden die Schweine geschlachtet, „als wir das noch selbst machen durften, wurde samstagsmorgens geschlachtet.“ Jetzt stehen die beiden Metzger samstags schon in den frühen Morgenstunden in der Wurstküche und bereiten Wurst und Fleisch vor. „Natürlich haben wir für unsere Wurst ein Geheimrezept“, verrät Alexander Schmitt, einer der beiden Fachmänner, „aber das werden wir natürlich niemanden verraten.“ Bereits freitags macht sich Gebhards Gattin daran, die 90 Kilogramm Sauerkraut zu kochen. „Das geschieht im Feuerwehrhaus, dort haben wir die Möglichkeit, mit solch großen Töpfen zu kochen“, erzählt Gebhard. Schlachtplatte, Salzfleisch, Brote mit verschiedenen Belägen sowie Nudelsuppe stehen auf der Speisekarte. „Die Nudelsuppe hat sich in den letzten Jahren zu einem Renner entwickelt“, weiß Gebhard, „die wird von Gerd Ott von Hand gemacht.“ Knochen werden stundenlang ausgekocht, so dass eine kräftige Brühe entsteht. Wer sich mit Herzhaftem gestärkt hat, kann im Anschluss noch ein Stückchen vom selbstgebackenen Kuchen kosten und dazu eine Tasse Kaffee trinken. (nit)

Hintergrund: Das 30. Schlachtfest der Freiwilligen Feuerwehr startet um 11.30 Uhr im Feuerwehrhaus und dauert, „bis der letzte Gast gegangen ist“, so Jens Gebhard und schränkt ein, „wir haben mal 23 Uhr ins Auge gefasst.“ Neben der Bewirtung im Feuerwehr findet auch ein Straßenverkauf statt. Die Abteilung Richen ist nicht die einzige Abteilung der Freiwilligen Feuerwehr Eppingen, die eine Traditionsveranstaltung ausrichtet. In Kleingartach steigt am Wochenende 2./3. März der 40. Feuerwehrbesen im Feuerwehrhaus.

Das Schlachtfest der Feuerwehr ist in Richen in diesem Jahr Teil der 1250-Jahr-Feier, deren nächstes Highlight am 8. März die Mostprämierung im Bauernmuseum ist. (nit)