Kreisfeuerwehrverband Heilbronn

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147 Einsätze forderten Friedrichshaller Wehrleute 2012

Zu seiner ersten Hauptversammlung am 09.03.2013, begrüßte Gesamtkommandant Marcel Vogt die Anwesenden im Feuerwehrhaus der Kernstadt. Der Saal war bis zum letzten Platz gefüllt.

Marcel Vogt hob hervor, dass das Jahr 2012 Geschichte geschrieben hat. Sein Vorgänger Ehrenkommandant Kurt Semen war beachtliche 30 Jahre an vorderster Front der Freiwilligen Feuerwehr Bad Friedrichshall. Sein Engagement und Einsatz wurde am 20. Juli bei der offiziellen Verabschiedung in der Aula der Realschule gewürdigt. Der Einladung der Stadt und Feuerwehr waren viele Gäste gefolgt. Unter diesen waren regionale, wie auch Überregional Wegbegleiter, sowie Vertreter der Städtepartnerschaften aus dem In- und Ausland. Als erster Feuerwehrmann des Stadt- und Landkreises Heilbronn, wurde Kurt Semen die Ehrenmedaille des Landesfeuerwehrverbandes in Gold verliehen. Innenminister Gall überreichte diese Auszeichnung persönlich. Es war ihm ein Anliegen die Ehrung selbst vorzunehmen, da Kurt Semen und Reinhold Gall im Kreisfeuerwehrverband bereits viele Jahre zusammen arbeiten. Anschließend erhielt der neu gewählte Gesamtkommandant Marcel Vogt die Fahrzeugschlüssel für den Kommandowagen, als symbolische Amtseinsetzung.

Stellvertretend für die 147 Einsätze möchte ich ein paar besondere hervorheben:

Gleich am 01.01.2012 wurden wir mit der Drehleiter und dem Hilfeleistungslöschfahrzeug zur Unterstützung der Feuerwehr Oedheim zu einem Dachstockbrand alarmiert.

Am 12.02.2012 kam es in den Abendstunden zu einem PKW-Brand in einer Großtiefgarage im Stadtteil Plattenwald. Aufgrund der weit sichtbaren, starken Rauchentwicklung wurde bereits bei der Anfahrt Vollalarm für alle Abteilungen der Freiwilligen Feuerwehr Bad Friedrichshall ausgelöst. Da diese Tiefgarage zahlreiche Mehrfamilienhäuser direkt über die Treppenhäuser erschließt, wurde ein weiterer Löschzug der Feuerwehr Neckarsulm nachgefordert. Es war zu erwarten, dass die umliegenden Gebäude zu Evakuieren waren bzw. viele Bereiche zu entrauchen sind. Aufgrund der großen Fläche der Tiefgarage war der Einsatz des Großlüfters der Feuerwehr Heilbronn notwendig. Die Einheiten wurden in verschiedene Einsatzabschnitte aufgeteilt, damit die Schadenslage zügig und ohne weitere Schäden abgearbeitet werden konnte.

Jugendlicher Leichtsinn verursachte am 24.03.2012 einen Brand der Kocherwaldhalle, in Jagstfeld. Eine Gruppe hatte, sträflicher Weise, ein Lagerfeuer direkt neben der Halle gemacht. Im Übermut wurde dann noch ein ganzes Sofa in die Flammen geworfen. Durch diese "Nahrung" geriet das Feuer außer Kontrolle und die Flammen entfachten die Bedachung des Anbaus der Sporthalle. Durch das rasche Eingreifen der Feuerwehr konnte weiterer Schaden verhindert werden. Durch den Brandruß wurden große Bereiche der Halle kontaminiert. So musste die Halle viele Wochen gesperrt belieben, bis die umfangreichen Reinigungsarbeiten abgeschlossen waren.

Ein tragischer Verkehrsunfall ereignete sich am 10.04.2012 auf der B27 auf Höhe der Hundestaffel in Offenau. Ein Motorradfahrer wurde von einem PKW frontal erfasst und erlitt tödliche Verletzungen. Tragischer Weise handelte es sich hierbei um einen Feuerwehrkameraden aus Offenau.

Wenige Tage später, wurden wir am 16.04.2012 zu einem Dachstockbrand nach Offenau alarmiert. Die Rauchsäule war weit sichtbar, deshalb wurde bei diesem Brand unserer komplette Löschzug angeforderte. Bei Dacharbeiten waren die neu verbauten Isolierplatten in Brand geraten und setzten den Dachstuhl in Brand.

Am 13.08.2012 alarmierte uns die ILS zu einem Verkehrsunfall mit zwei LKW, auf die B27 Richtung Neckarsulm. Aufgrund weiterer Notrufe stellte sich heraus, dass sich die Einsatzstelle auf Neckarsulmer Gemarkung befand. Daher wurde die Feuerwehr Neckarsulm entsprechend dazu alarmiert. Gemäß der Alarm- und Ausrückeordnung rückt der Feuerwehrkranwagen der Feuerwehr Heilbronn bei Unfällen mit LKW ebenfalls sofort aus. Die LKWs waren im Fahrerbereich frontal ineinander gekracht. Durch die hohe Geschwindigkeit schrammten die Unfallfahrzeuge noch seitlich vorbei und kamen jeweils am Fahrbahnrand zum stehen. Beide Fahrer waren schwer eingeklemmt und mussten unter Einsatz mehrerer hydraulischer Rettungsgeräte befreit werden. Für einen Fahrer, einen Feuerwehrmann aus Wüstenrot, kam jede Hilfe zu spät.

Einen nicht alltäglichen Einsatz galt es am 11. September zu bewältigen. Im Vorbereitungsraum des Chemiesaals des Friedrich-von-Alberti-Gymnasium kam es zum Austritt von Brom. Gemäß der Alarm- und Ausrückeordnung des Landkreises Heilbronn wurden die Feuerwehr mit Gefahrgutzug, Rettungsdienst, Behörden, Institutionen, ... alarmiert. Über die Schulleitung wurde die Räumung des gesamten Schulkomplexes durchgeführt. Unter Einsatz von Chemikalienschutzanzügen konnte das Medium geborgen werden. Im Anschluss wurden die Räumlichkeiten noch ausgiebig gelüftet. Abschließend wurden zur Sicherheit nochmals Messungen vorgenommen. Um sämtliche Gefahren einer gesundheitlichen Schädigung der Schüler bzw. betroffenen Personen ausschließen zu können, war der Rettungsdienst vor Ort. Somit hätte auch ein möglicher Massenanfall an Verletzten bewältigt werden können. Wegen der Vielzahl an Schüler und Beschäftigten stand auch hier ein Großaufgebot an Personal und Geräten bereit. Die Behandlungsräume wurden in der nahe gelegen Mensa eingerichtet. Die Fachberaterin Chemie des Landkreises Heilbronn unterstützt die Einsatzleitung.

Wie fast jedes Jahr mussten unsere Einsatzkräfte zum Ende des Jahres zu einem Großbrand ausrücken. Wieder traf es ein städtisches Gebäude. Am 26.11.2012 war ein Brand im Büro eines Laden- und Geschäftshaus in der Friedrichshallerstraße, ausgebrochen. Das gesamte Gebäude wurde durch den Brandrauch nahezu unbrauchbar gemacht. Durch die späte Meldung des Brandes in den Nachtstunden hatte das Feuer bereits weite Teile des Gebäudes geschädigt. Wegen hohem Bedarf an Atemschutzgeräteträgern wurden auch hier sofort die Abteilungen Duttenberg und Untergriesheim nach alarmiert. Der zur Sicherheit angeforderte Löschzug der Feuerwehr Neckarsulm konnte, nach kurzer Zeit, ohne Tätigkeit, die Einsatzstelle wieder verlassen.

Da zwei Feuerwehrfahrzeuge nach vielen Dienstjahren (über 30 Jahre) verschlissen sind bzw. Sicherheitsmängel aufweisen, ist geplant, diese möglichst noch in 2013 zu ersetzen. Marcel Vogt erläuterte in seinem Bericht ausführlich, welche Fahrzeuge in naher Zukunft noch folgen werden. Grundlage hierfür ist das vom Stadtrat beschlossene Feuerwehrbedarfsplan.

Bürgermeister Peter Dolderer lobte in seiner Rede die Arbeit der Feuerwehr und berichtete stolz , dass sämtliche Schadensereignisse auch im vergangenen Jahr wieder zur vollsten Zufriedenheit aller Beteiligten abgearbeitet werden konnte. Er zollte Vogt einen gelungenen Start als Kommandant und wünschte weiterhin viel Erfolg.

Als Gastredner richtete die Vorsitzende des Deutschen Roten Kreuzes OV Bad Friedrichshall Frau Magarete Benkner sowie der Polizeipostenführer Rolf Thoma Grußworte an die Versammlung.

Es standen eine Reihe von Ernennungen und Beförderungen auf der Tagesordnung:

Zum Feuerwehrmann/frau wurden Patrick Seltenreich; Sven Siegle; Dennis Bucher; Nadja Tapp; Marius Traub; Steffen Böhler; Sascha Kutschenreiter; Simone Römmele; Madeleine Mangold ernannt.

Oberfeuerwehrmann/frau ist ab sofort Caroline Roller; Daniel Walter; Stefan Remmlinger; Christopher Fritsch; Sven Kläre.

Zum Löschmeister wurden Larissa Simon; Stefan Veith; Dennis Schifter; Ralf Wolpert und Jens Kläre ernannt.

Brandmeister: Michael Siegmann; Daniel Poschmann; Markus Römmele.

Oberbrandmeister: Elmar Schell

Hauptbrandmeister: Marcel Vogt

Am Ende der Versammlung dankte Kommandant Vogt Herrn Bürgermeister Dolderer, dem Gemeinderat, Herrn Kurt Semen stellvertretend für die Verwaltung, Herrn Kreisbrandmeister Uwe Vogel, unseren Freunden vom DRK und der Polizei für die Unterstützung, die sie der Feuerwehr im abgelaufenen Jahr zuteil werden ließen. Ein weiteres Dankeschön sprach der dem Baubetriebshofs für die kollegiale Zusammenarbeit und Unterstützung der Feuerwehr aus.

Ein ganz besonderes Dankeschön gilt wie jedes Jahr den Angehörigen zu Hause, die auch im Berichtsjahr wieder viel Verständnis und Entbehrungen für die Arbeit Ihrer Frauen und Männer in der Feuerwehr aufbringen mussten.

Die Hauptversammlung endete mit einem gemeinsamen Abendessen.