Kreisfeuerwehrverband Heilbronn

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Person unter eingestürzter Betondecke

Einsatz der Feuerwehren Schwaigern und HeilbronnBauunfall oder Einsturzgefahr am von Feuerwehr Schwaigern

Am 30.8.2002 wurden die Feuerwehren Schwaigern und Heilbronn um 9.23 Uhr zu einem Bauunfall in der Schwaigerner Lohmühlstrasse mit dem Einsatzstichwort: Person unter eingestürzter Betondecke alarmiert.

Nach ersten Ermittlungen waren zwei Männer damit beschäftigt, mit einem Kompressor einen alten Stall abzubrechen. Dabei kam es zum Einsturz der Decke, wobei einer der beiden unter dieser Begraben wurde.

Um 9.29 Uhr war das TLF 16 der Feuerwehr Schwaigern als erstes Fahrzeug an der Einsatzstelle. Um 9.31 folgten das LF 8 und der MTW mit dem Berichterstatter. In weiteren kurzen Abständen trafen dann der Notarzt und Rettungsdienst sowie die Fahrzeuge der BF Heilbronn ein.

Die erste Erkundung ergab, dass eine männliche Person mit dem Unterleib und den Beinen unter einer herabgestürzten Betondecke verschüttet war. Die Person war bei Bewusstsein, ansprechbar und klagte über große Schmerzen. Die gesamte, noch stehende Bausubstanz war äußerst instabil. Für den Notarzt gab es daher in der ersten Phase keine sichere Möglichkeit, um an den Verunfallten heranzukommen. Deshalb mussten zunächst umfangreiche Sicherungsmaßnahmen durchgeführt werden. So wurde in ersten Schritten mit Luftkissen und schnell zurechtgesägten Hölzern die schräg liegende Decke gesichert, um dem Notarzt gefahrloses Arbeiten zu ermöglichen. Über einen schmalen Zwischenraum gelang es jedoch nur, kreislaufstabilisierende Maßnahmen durchzuführen sowie die Verabreichung von schmerzstillenden Mitteln.. Weitergehendes oder auch genauere Untersuchen über die Art der Verletzungen war nicht möglich.

Parallel wurde damit begonnen, umfangreiche Sicherungsarbeiten durchzuführen, um weitere Einstürze möglichst auszuschließen. Zur Unterstützung wurde ein Baustatiker, der innerhalb kürzester Zeit am Einsatzort eintraf, hinzugezogen. Dieser stand mit seinem Rat bis zur endgültigen Befreiung des Verunglückten zur Verfügung stand. Nach ca. 1 Stunde waren diese Sicherungsmaßnahmen soweit abgeschlossen, dass mit den eigentlichen Befreiungsmaßnahmen begonnen werden konnte. Mit einem Bohrhammer wurde begonnen, Stück für Stück den Beton um den eingeklemmten herum zu entfernen. Immer wieder wurden auch freigelegte Armiereisen mit einer Rettungsschere abgeschnitten. Bei dem äußerst sorgfältigen Arbeiten war der Freiraum nach einer weiteren halben Stunde dann so groß, dass der schwer Verletzte befreit und dem Rettungsdienst übergeben werden konnte.

Nach eingehenderen Untersuchungen konnte der Notarzt erste Entwarnung geben. Lebensgefahr besteht nach seiner Aussage nicht. Über die genau Art der Verletzungen können aber erst weitere Untersuchungen im Krankenhaus Auskunft geben.

Gleich zu Beginn des Einsatzes wurde über die Rettungsleitstelle ein Notfallseelsorger angefordert. Dieser betreute während der gesamten Dauer der Rettungsmaßnahmen die an der Unglückstelle anwesenden Angehörigen des Verunglückten, kümmerte sich zwischendurch aber auch immer einmal um die Einsatzkräfte.

In einer kurzen Besprechung zwischen der Einsatzleitung, der Polizei sowie Bürgermeister Johannes Hauser wurde beschlossen, die noch stehende Gebäudereste sofort unter Zuhilfenahme eines Abbruchunternehmens einreißen zu lassen um jegliche weitere Gefahr auszuschließen.

Die Einsatzleitung hatte der Schwaigerner Kommandant Albert Decker, der gemeinsam mit Abteilungskommandant Volker Lang und dem Leiter der BF Heilbronn, Eberhard Jochim, den Einsatz lenkte. Der Schwaigerner Bürgermeister Johannes Hauser war über die gesamte Einsatz vor Ort.

Im Einsatz waren:

FF Schwaigern:20 Mann mit TLF 16, LF 8 und MTW

BF Heilbronn:9 Mann mit ELW, VGW, RW3, KW45 und AB Rüst

Rettungsdienst:5 Mann mit NAW und RTW

Polizei:4 Mann mit 2 Fahrzeugen