Kreisfeuerwehrverband Heilbronn

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Zimmerbrand Vulpiusklinik Bad Rappenau, Menschenleben in Gefahr! - Übung

Bad Rappenauvon Timo Hofmann, Feuerwehr Bad Rappenau

Am Samstag, den 22.10.2016 fand eine Übung der Feuerwehr Bad Rappenau mit den Abteilungen Bad Rappenau, Fürfeld, Grombach und Heinsheim bei der Vulpiusklinik in Bad Rappenau statt.

Die aufwendige Übungsvorbereitung hat die Mitarbeiter der Vulpiusklinik und die nacheinander eintreffenden Einsatzkräfte der FF Bad Rappenau vor eine sehr realitätsnahe Aufgabe gestellt. Die Lage stellte sich wie folgt dar. Im 2. OG/Ebene 2 des Bauteil 1 der Klinik entfachte ein Zimmerbrand in dessen Folge mehrerer Personen evakuiert bzw. vermisst wurden.

Kommandant F. Mann war es u.a. wichtig, dass eine realistische Zeitabfolge ab „drücken“ des Handfeuermelders durch einen „Patienten“, der Übertragung durch die Brandmeldeanlage bis zum Eintreffen der ersten Fahrzeuge der FF Bad Rappenau eingehalten wird. So konnten die Mitarbeiter der Vulpiusklinik die Einhaltung Ihrer Brandschutzordnung überprüfen und üben. Diese sieht u.a. vor, dass die beiden Stationsschwestern so weit als möglich die Patienten samt Ihren Betten horizontal in den durch den vorbeugenden Brandschutz vorgegebenen nächsten Brandabschnitt verschieben. In den 6 Minuten bis zum Eintreffen der Feuerwehr (HLF20 - Hilfeleistungslöschfahrzeug und DLAK - Drehleiter) konnten die Schwestern der Klinik somit 5 Personen in Sicherheit bringen. Bei der Erkundung durch den ZF und den GF des HLF20 wurden an der Ostseite des Gebäudes 2 Personen an unterschiedlichen Fenstern ausgemacht (an dieser Stelle nochmals ein großes Lob an den Mitarbeiter der Vulpiusklinik, welcher lautstark im Rauch stehend um Hilfe rief). Durch die 4 Phasen der Erkundung und die Informationen der BMA wurde die Lage zu Beginn beurteilt und folgende Maßnahmen durch den ZF in Absprache mit dem Einsatzleiter beauftragt. Menschenrettung der im Rauch stehenden Person am Fenster des 2. OG durch die DLAK. Betreuung der am Fenster des Nachbarzimmers ausgemachten im Rollstuhl sitzenden Person (kein Rauch sichtbar) durch die Abt. Fürfeld (LF8/6) mittels tragbarer Leiter. Brandbekämpfung und Menschenrettung im 2. OG durch die Besatzung des HLF20 und TLF16/25 (Tanklöschfahrzeug) der Abt. Bad Rappenau und der Besatzung des LFKatS (Löschfahrzeug) der Abt. Grombach. Um eine Verrauchung des Treppenraums zu verhindern, wurde bereits bei der Erkundung durch den erst eintreffenden GF ein Rauchvorhang gesetzt. Die ersten Trupps, welche zur Menschenrettung und Brandbekämpfung unter Atemschutz und mit C-Rohr vorgingen, verwendeten die hauseigenen Wandhydranten vom Typ „F“. Dadurch entfällt in der Erstphase der zeitraubende Aufbau der Wasserversorgung bis ins 2. OG. Auch dies ist ein Puzzleteil des vorbeugenden Brandschutzes. Neben der durch Nebel erzeugten eingeschränkten Sicht wurden die im Innenangriff eingesetzten Kräfte u.a. mittels extra installierten Lautsprecher an Ihre physische Leistungsgrenze gebracht. In Summe wurden von den eingesetzten Trupps alle 6 Personen gefunden und gerettet. Welche alle an die vom Zugführer unter Absprache mit dem Einsatzleiter festgelegten Patientenablage verbracht und betreut wurden. Dass die Vulpiusklinik Bad Rappenau über die Jahre deutlich „gewachsen“ ist, konnten hierbei nicht nur die eingesetzten Kräfte an Ihrer körperlichen Leistungsfähigkeit feststellen, auch die verwendeten 2m-Handsprechfunkgeräte kamen an der ein oder anderen Stelle durchaus an Ihre Grenzen. Mit Sicherheit eine Erkenntnis für die weiteren anstehenden Baumaßnahmen. Die gesamte Einsatzdokumentation, sowie die Aufarbeitung der Informationen wie z.B. Zimmerbelegungszahlen und Lagedokumentation für den Einsatzleiter wurden von den Kameraden der Abt. Heinsheim im ELW 1 (Einsatzleitwagen) durchgeführt.

Neben OB Blättgen, dem Geschäftsführer der Vulpiusklinik H. Off, dem Kommandant Mann waren auch die Vertreter der regionalen Presse vor Ort. Sie konnten sich ein Bild über die Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter der Vulpiusklinik, der Wichtigkeit der Vorgaben des vorbeugenden Brandschutzes und der Leistungsfähigkeit der Feuerwehr Bad Rappenau machen.

Nach der im Feuerwehrhaus der Abt. Bad Rappenau durchgeführten Übungsbesprechung konnten sich die eingesetzten Kräfte an dem von der Vulpiusklinik bereitgestelltem Essen stärken.

Einen herzlichen Dank Herrn Off und seinem Team von der Vulpiusklinik und den beteiligten Kameraden der Feuerwehr Bad Rappenau, sowie dem Team für die Vorbereitung der sehr realitätsnahen Übung.