Kreisfeuerwehrverband Heilbronn

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Schneller, effektiver und sehr motiviert

Talheimvon Sabine Friedrich, HSt

Andre Schmidt rollt einen der gelben Schläuche von der Fahrzeughalle bis in den Hof aus. Da muss die Luft raus, sonst lassen sich die insgesamt 2000 Meter nicht ganz flach in die vier Container schichten.

Der Jugendgruppenleiter und ein Dutzend anderer Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Talheim sind an diesem Abend damit beschäftigt, den neuen Gerätewagen GW-L2 zu bestücken. Das geht viel einfacher bei ausreichendem Platz.

Den haben die Einsatzkräfte, seit sie vor einem Jahr in ihr neues Domizil eingezogen sind. Schneller und effektiver lässt es sich hier arbeiten. Die Abläufe haben sich laut Kommandant Gerhard Schmidt problemlos eingespielt.

Ideal

„Hier ist alles strukturiert. Es ist eine ganz klare Ordnung da. Das Haus ist nach den Abläufen geplant. Das ist ideal“, ist nicht nur Heribert Danner begeistert. Gerhard Schmidt schildert die Verbesserungen. Sobald die Rettungsleitstelle Heilbronn Alarm auslöst, öffnet sich das Eingangstor zum Parkplatz, die Haupteingangtür wird entriegelt. Bei Dunkelheit schaltet sich auch das Licht automatisch ein. Parken in zweiter Reihe, wie dies am Kelterplatz der Fall war, gehört der Vergangenheit an. „Die Ausrückezeiten haben sich leicht verbessert“, weiß Danner. Die Einsatzfahrzeuge sind schneller unterwegs. „In der Sonnen-/Schozacher- und Hauptstraße ging es immer eng zu“, ergänzt er.

Nicht nur auf der Straße, sondern auch im Magazin, wo die Spinde hinter den Einsatzfahrzeugen platziert waren. Das barg Unfallgefahr. Jetzt kann man sich in den nach Frauen und Männern getrennten großzügigen Umkleideräumen nebeneinander und gegenüber bequem umziehen. „Man behindert sich nicht mehr gegenseitig“, ist der Kommandant zufrieden. „Die Kinder haben Spinde gekriegt“, nennt Andre Schmidt eine Verbesserung für die 26-köpfige Jugendfeuerwehr, die auch ein eigenes Zimmer und ein eigenen Lagerraum erhalten hat.

„Die Zeit für die Übungen kann viel intensiver genutzt werden“, stellt Gerhard Schmidt fest. Fahrten auf Schrottplätze oder ins Gewerbegebiet haben sich erledigt. Im Hof kann jetzt die Unfallrettung mit Schere und Spreizer durchgespielt werden. Hier sind drei Hydrantentypen vorhanden, um das Ankoppeln der Strahlrohre zu perfektionieren. „Wir können einen ganzen Übungsaufbau unterbringen“, ergänzt Vize-Kommandant Markus Schüchtle.

Die Feuerwehrleute schwärmen vom Übungsturm, an dem nun regelmäßig Anleitern, Abseilen und Löschen im Treppenhaus trainiert wird. Zuvor mangelte es da an geeigneten Objekten. „Klar verbessert das die Fähigkeiten“, bestätigt Schmidt, der auch den Überblick vom Funkraum über Parkplatz und Hof für sehr wichtig hält. Derjenige an der Zentrale habe den Überblick, wer ankommt. Und kann auch am PC durch die moderne Technik ablesen, wann welches Einsatzfahrzeug aus- und einfährt.

Gerätewart Kai Hoffmann ist in seinem Element. Endlich hat er eine Werkstatt, in der er den Kundendienst an Pumpen oder Aggregaten gleich vor Ort erledigen kann. „Wir sitzen immer im Floriansstüble“, erzählt Schüchtle, dass die Sitzecke mit Ausguck auf die Fahrzeughalle von den Aktiven - derzeit sind es 48 Männer und eine Frau - nach den Übungen und Einsätzen rege regegenutzt wird.

Fleißig

„Die Mannschaft hat eine Riesenmotivation“, freut sich der stellvertretende Kommandant, dass das, was man sich als Nebeneffekt des Neubaus erhofft hat, eingetreten ist. Und er erzählt davon, dass über die Arbeitsdienste hinaus immer wieder Kameraden auftauchen, um sich nützlich zu machen. Verstärkung um zwei junge Aktive hat die Talheimer Mannschaft im vergangenen Jahr bekommen. Der Kommandant hofft, dass das Feuerwehrhaus mit seiner modernen Ausstattung und Technik weitere Neumitglieder anzieht.

Preis & neues Fahrzeug

Vor einem Jahr ist die Freiwillige Feuerwehr Talheim in den Neubau an der Horkheimer Straße eingezogen. Anfang Mai wurde ein dreitägiges Einweihungsfest gefeiert. Noch liegen der Gemeinde nicht alle Abrechnungen vor, der Bewilligungsrahmen lag bei 3,85 Millionen Euro.

Auch in diesem Jahr gibt es Grund zum Feiern beim Tag der offenen Tür am 21. und 22. Mai: Da wird der Preis der Architektenkammer Baden-Württemberg, den das Gebäude erhalten hat, überreicht. Zudem wird der neue Gerätewagen Logistik 2, der rund 280 000 Euro gekostet hat, offiziell übergeben. Es handelt sich um ein Transportfahrzeug für Pumpen, Schläuche, Staubsauger, Auffangbehälter und ähnliches. Der GW- L2 ersetzt das Löschfahrzeug LF 8 aus dem Jahr 1973.