Kreisfeuerwehrverband Heilbronn

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Löschgruppe für Kochendorf angedacht

Bad Friedrichshallvon Ute Plückthun, HSt

Mit durchschnittlich 165 Einsätzen pro Jahr in einem Gesamtgebiet mit vielen Gefahrenlagen wie großen Firmen, wichtigen Straßen- und Wasserverbindungen, hohen Gebäuden oder weit auseinanderliegenden Wohnbereichen, die von den 118 Feuerwehrleuten ehrenamtlich bewältigt werden müssen, bescheinigte Dr. Roland Demke Bad Friedrichshall großstädtisches Potenzial. „Das geht schon in Richtung Berufsfeuerwehr“, sagte der mit der Fortführung des Feuerwehrbedarfsplans beauftragte leitende Branddirektor aus Würzburg.

Viele Einsätze

Im Katastrophenjahr 2016 seien deutlich über 200 Einsätze zusammengekommen. Auch 2015 und 2017 sei die „Zahl bald erreicht“ worden. In Kooperation mit den Führungskräften der Feuerwehr hatte Demke den Bedarfsplan aufgestellt. Grundlagen waren auch statistische Erhebungen der Jahre 2013 bis 2017. Dem Gesamtzustand vergab er auf Nachfrage aus dem Gemeinderat die Schulnote eins bis zwei. Gut ist nach Einschätzung des Fachmanns die Tagesverfügbarkeit und die damit verbundene Eintreffzeit am Einsatzort. 32 Feuerwehrleute hielten sich tagsüber in Bad Friedrichshall auf. 14 davon seien bei der Stadt beschäftigt. Hinzu kämen 15 Schichtarbeiter und drei, die in Nachbarorten tätig seien. Duttenberg und Untergriesheim müssten jedoch für den Einsatz Ausrückgemeinschaften bilden.

Sorgenkind bleibt der Plattenwald. Nicht nur, was das deutliche Entwicklungspotenzial in Sachen Mitgliedschaft betrifft, das laut Kommandant Marcel Vogt gegen Null geht. Sondern auch, was die Eintreffzeit im jüngsten Stadtteil mit 3600 Bewohnern betreffe. Während Jagstfeld, Hagenbach und Kochendorf mit sieben Minuten akzeptabel seien, seien im Plattenwald zehn Minuten deutlich überschritten.

Schwierig sei es zudem für die Feuerwehrleute aus dem älteren Bereich Kochendorfs, das Feuerwehrmagazin jenseits der Brücke rechtzeitig zu erreichen. Als Lösung beider Probleme schlug Demke vor, einen Außenstandort im Süden Kochendorfs zu errichten. „Die Idee ist eine unechte Abteilung.“ Als Standort für die Löschgruppe Kochendorf, die der Abteilung Kernstadt zugehörig bliebe, biete sich als Standort die Obere Fundel, die Amorbacher Straße oder der Riedweg an. Sie solle für rund eine Million Euro einen Zweckbau mit Umkleide für 27 Wehrleute und zwei Stellplätze für ein Löschfahrzeug und einen Mannschaftstransportwagen aus dem Fuhrpark erhalten. Dies garantiere eine Eintreffzeit von rund acht Minuten und mache auch die Wohn- und Gewerbegebiete schneller erreichbar.

Fehlende Damenumkleide

Zum Zustand des Gerätehauses in der Kernstadt erkannte Demke den guten funktionalen Zustand sowie die Renovierung von Sanitärräumen und Küche an. Zugleich bemängelte er die zu kleine Umkleide, die fehlende Damenumkleide sowie zu geringe Lagerflächen und zu wenige Stell- und Parkplätze. Ähnliches betreffe die Feuerwehrhäuser in Duttenberg und Untergriesheim.

Die Hausaufgaben in Sachen Fuhrpark seien gemacht: Mit 16 Fahrzeugen und zehn Anhängern sei er gut aufgestellt. Allerdings sei bei der Vielzahl an Prüf-, Pflege und Wartungsarbeiten an Fuhrpark, Gebäude und Bekleidung ein zweiter hauptamtlicher Gerätewart empfehlenswert. In den kommenden zehn Jahren bestehe ein Investitionsbedarf von rund 600 000 Euro. Es müssten Ersatzbeschaffungen gemacht werden: 2020 und 2024 zwei Fahrzeuge in der Kernstadt, 2022 eines in Duttenberg sowie 2022 und 2026 in Untergriesheim.