Kreisfeuerwehrverband Heilbronn

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Hoch und nieder macht schwere Glieder

Er gilt als das Wahrzeichen Frankfurts und passt wunderbar in die Skyline der Großstadt – der Messeturm Frankfurt. Mit seinen 1.202 Stufen auf 61 Etagen eignet sich dessen Treppenhaus aber auch wunderbar für einen Skyrun der besonders anspruchsvollen Art. Genau das haben sich auch drei Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Gemmingen, Abt. Stebbach am Sonntag, den 10.06.2018 vorgenommen. Bei diesem Wettbewerb müssen Feuerwehrangehörige in voller Ausrüstung (Feuerwehrschutzjacke, Schutzhose, Schutzstiefel, Schutzhelm, Schutzhandschuhe und Sauerstoffflasche) den Turm und seine Schwierigkeiten zu Fuß aufwärts bezwingen.

Ausgeschlafen und entspannt trafen sich Sascha Geiger, Stefan Weigel und Jean-Battiste Ambros am Sonntagmorgen gegen halb zehn am Feuerwehrhaus um gemeinsam mit dem Mannschaftstransportwagen (MTW) nach Frankfurt zu fahren. Schon von der Autobahn konnte der markante Turm ausgemacht werden, doch erst als das Team, welches sich selbst „TurmTrupp Gold“ nannte, auf den Parkplatz direkt im Schatten des Wolkenkratzers auffuhr, wurde man sich bewusst, auf was man sich da eingelassen hatte. 222 Meter ragte der Turm direkt vor uns hoch. Beruhigend an dem Umstand war allerdings, dass man sich vor dem Start noch ausreichend mit anderen Teilnehmern unterhalten und sich mental beruhigen konnte. Knapp 500 Kameraden von anderen Wehren aus dem gesamten Bundesgebiet und Frankreich konnten wir erblicken, aber auch einige Soldaten und Angehörige des THW. Und schließlich hieß es die Einsatzuniform anzuziehen, sich die letzten Tricks und Kniffe ins Gedächtnis zu rufen und sich nur noch auf die eigens antrainierte Taktik zu konzentrieren.

Pünktlich um 13:17 Uhr ging es also für das Team „TurmTrupp Gold“ los. Nach einem kurzen Lauf durch die Lobby ging es direkt in das eintönig graue Treppenhaus. Stockwerk für Stockwerk kämpfte sich das Team weiter nach oben und versuchte sich ganz auf die Stufen und die eigene Atmung zu konzentrieren. Durch Matheaufgaben oder stupides Stufenzählen konnte man sich von der Tristesse des Treppenhauses oder den schweren Beinen und der sich anstauenden Hitze unter der Uniform ablenken.

Überglücklich und erleichtert kam man dann im 61. Stockwerk des Messeturms an und konnte sich im Aufenthaltsraum ausruhen. Dem intensiven Vorbereitungstraining ist es zu verdanken, dass diese Regenerationspause relativ kurz ausfiel und man schon bald darauf professionelle Interviews der „Frankfurter Neuen Presse“ geben konnte – ganz wie Leistungssportler.

Dabei bewiesen die drei Kameraden der Feuerwehr Gemmingen, dass die Kameradschaft aus mehr als nur Feuer austreten und technische Hilfeleistung besteht, sondern auch „Dienstsport“ und jede Menge Spaß umfasst. Am Ende des Tages hatte sich unser Team gegen insgesamt 140 Teilnehmer der gleichen Wertungsklasse durchgesetzt und folgende Platzierungen erlangt:

Jean-Battiste Ambros (15:54,7 min) belegte Platz 33, gefolgt von Stefan Weigel (16:13,5 min) auf Platz 38 und Sascha Geiger (22:22,4 min) auf Platz 95. In der Mannschaftswertung (Addition aller Einzelergebnisse) konnte eine Zeit von 54:30,6 Minuten erreicht und somit ein hervorragender 15. Platz unter 45 Teams belegt werden. Mit einer glänzenden Medaille um den Hals und zufriedenen Gesichtern traten wir wieder die Heimreise an. Und natürlich unter der Bedingung, im nächsten Jahr erneut teilzunehmen.