Kreisfeuerwehrverband Heilbronn

Suchergebnis löschen

Führungswechsel bei der Feuerwehr

Eppingenvon Nicole Theuer, HSt

Mit der Ernennung zum Ehrenstadtkommandanten endete bei der Freiwilligen Feuerwehr Eppingen die zehnjährige Ära Martin Kuhmann.

Zum Nachfolger des 52-Jährigen wurde bei der Hauptversammlung in Elsenz sein langjähriger Stellvertreter Thomas Blösch gewählt. Ihm stehen mit Alexander Schmidt (Abteilung Elsenz) und Oliver Kohler (Eppingen) zwei Neulinge in den Ämtern zur Seite.

„Es war mir eine Ehre, und ich war stolz, Kommandant der Feuerwehr Eppingen zu sein“, erklärte ein sichtlich bewegter Martin Kuhmann. Mit lang anhaltendem Applaus würdigten Teilnehmer und Besucher der 46. Jahreshauptversammlung, die in der Mehrzweckhalle in Elsenz stattfand, die Lebensleistung des scheidenden Wehrchefs, der die Entwicklung der Hilfsorganisation in den vergangenen 15 Jahren maßgeblich geprägt hat.

Seinem Nachfolger übergibt der bekennende Fan der Königsblauen, der zum Abschied von seinen Kameraden einen Gutschein für einen Besuch „auf Schalke“ bekam, eine gut aufgestellte Organisation. „Anfang der 2000er-Jahre hatten wir sieben Abteilungen, die weitgehend für sich selbst agierten“, erklärte Kuhmann, „so dass wir ein Ausbildungs- und Einsatzkonzept erarbeitet und den Feuerwehrbedarfsplan fortgeschrieben haben.“

Keine Kampfkandidatur

„Das Zusammenwachsen der Abteilungen zu einer Gesamtwehr kann man nicht befehlen, das muss wachsen“, erklärte Oberbürgermeister Klaus Holaschke zurückblickend. Er zeigte sich beeindruckt von der Entscheidung Kuhmanns, nicht mehr für das Amt des Kommandanten zu kandidieren. „Dass der Wechsel an der Spitze der Abteilung Eppingen nicht ganz aus freien Stücken erfolgt ist, ist nicht unbekannt gewesen“, räumte Holaschke ein und bescheinigte dem bisherigen Mann an der Spitze: „Dass du in den letzten Wochen die Entscheidung getroffen hast, zum Wohle der Feuerwehr es heute Abend nicht auf eine Kampfkandidatur ankommen zu lassen, zeugt von Größe und Respekt für die Wehr.“

Seit mehr als 40 Jahren, so der Rathauschef, halte Kuhmann der Feuerwehr die Treue, lange Zeit in vorderster Front. „Es ist sicherlich nicht leicht zu akzeptieren, dass Ämter auf Zeit vergeben werden“, meinte Holaschke und versicherte dem Scheidenden: „Wir wollen dich als Feuerwehrmann behalten.“

Respekt für den Einsatz

Für die persönliche Reaktion Kuhmanns zeigte Holaschke Verständnis. „Natürlich darf man enttäuscht und verletzt sein.“ Kuhmann habe stets alles gegeben und von seinen Leuten vollen Einsatz eingefordert. „Das darf man auch, wenn man selbst vorangeht, aber vielleicht hast du auch manchmal den einen oder anderen im Ehrenamt überfordert“, meinte der OB. Für den gezeigten Einsatz zollte er Kuhmann seinen Respekt: „Du hast in Hunderten Einsätzen dein Können und auch deine Erfahrung eingebracht und damit in der vollen Bandbreite der Feuerwehraufgaben immer den Menschen geholfen.“

Zugleich verabschiedete Holaschke Bernd Reimold, der in den vergangenen zehn Jahren das Amt des ersten stellvertretenden Kommandanten bekleidet hatte. Gemeinsam mit Kuhmann habe der Mühlbacher Abteilungschef, der im nächsten Jahr die örtliche Leitung in jüngere Hände übergeben möchte, die Ausrichtung der Wehr geprägt: „Du warst immer ruhig, besonnen und auf deine Weise angenehm zielorientiert für die Abteilung Mühlbach und die Gesamtwehr.“

Erstmals fand die Kommandantenwahl geheim mit Kabine und Urne statt. Thomas Blösch bekam 148 von 180 Stimmen; 14 Feuerwehrleute votierten mit Nein, elf enthielten sich, sieben schrieben anderen Namen auf den Stimmzettel.

Alexander Schmidt kam auf 122 von 177 Stimmen. 40 Stimmberechtigten sprachen sich gegen ihn aus. Es gab neun Enthaltungen und sechs andere Vorschläge. Oliver Kohler wurde mit 148 von 171 Stimmen gewählt. 14 Mal Nein, fünf Enthaltungen und vier andere Namen waren zu verzeichnen.

Dem neuen Führungstrio wünschte Eppingens oberster Feuerwehrmann „eine glückliche Hand und allzeit die richtigen Entscheidungen“. Alle drei seien bereits länger in Führungsrollen und stünden damit natürlich auch für die weitere Konstanz in der Aufgabenbewältigung.