Kreisfeuerwehrverband Heilbronn

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Auszeichnung mit dem Deutschen Feuerwehr-Ehrenkreuz in Gold und Ernennung zum Ehrenkommandant

Widdernvon Andrea Lustig, Feuerwehr Widdern

Am Sonntag, 24.01.2016 fand der diesjährige Bürgerempfang in der Wilhelm-Frey-Halle statt.

Bürgermeister Olma begrüßte alle Anwesenden, besonders Innenminister Reinhold Gall, Dr. Bernhard Lasotta, den stellvertretenden Kreisbrandmeister Uwe Thoma, Herrn Schultes vom DRK, Herrn Reichert vom THW, sowie Herrn Schmitt vom DLRG. Bürgermeister i.R. Wilhelm Frey hatte sich für diesen Tag leider entschuldigt.
Bürgermeister Olma überbrachte der Bürgerschaft gute Wünsche für 2016

Innenminister Reinhold Gall wünschte allen Anwesenden ein gutes und erfolgreiches Jahr 2016. Man könne optimistisch in dieses Jahr gehen, da die Basis hierfür gegeben ist. Es herrsche eine so niedrige Arbeitslosenquote wie schon lange nicht mehr, somit gibt es fast komplette Vollbeschäftigung. Außerdem haben wir von ganz Europa die niedrigste Arbeitslosenquote bei den Jugendlichen. Dennoch werde uns die Flüchtlingsproblematik noch vor enorme Herausforderungen stellen aber auch hier muss eine Lösung gefunden werden. Er sei froh, dass es in unserem Land so viele Menschen gibt die mit anpacken, so auch in Widdern, denn es sei sehr erstaunlich, dass es in so einer kleinen Stadt rund 20 Vereine gibt. Dies zeige, dass die Leute gerne hier leben.

Auch Dr. Bernhard Lasotta ging in seine Rede auf die Flüchtlingssituation ein. Es sei gut, dass sich die Bürger in der kleinsten Stadt Baden-Württembergs aktiv mit einmischen. Wichtig sei aber gemeinsame Ziele zu finden, so auch beim richtigen Standort für die Flüchtlinge. Das haben die Bürger von Widdern bisher auch in anderen Situationen bewiesen. Der Zusammenhalt stimme in Widdern, das habe man bei der Jagstkatastrophe deutlich gesehen. Feuerwehr, THW, Fischervereine und andere Freiwillige haben mit angepackt, der Zusammenhalt war deutlich zu spüren. Hierfür sprach Dr. Lasotta seinen ausdrücklichen Dank aus.
Auch die Politik sei bemüht Lösungen bezüglich der Flüchtlinge zu finden. Er appellierte die positive Einstellung zu behalten auch wenn es eine schwierige Aufgabe ist, die emotionalisiert.

Anschließend richteten zwei Vertreter des Gemeinderats Andrea Steiger und Johannes Erb ein paar Grußworte an die Gäste. Der Gemeinderat wünsche sich gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern von Widdern, Unterkessach und Volkshausen konstruktiv zusammen zu arbeiten. Wichtig für den Gemeinderat sei Ehrlichkeit, Offenheit und Informationen von Bürgern und Verwaltung. Als gutes Beispiel hierfür wurde die Gestaltung des Kelterplatzes genannt, bei der Bürger und Gemeinderat sehr gut zusammen arbeiteten. Hierfür sprachen sie auch ihren Dank aus. Sie wollen motivieren, dass die Bürgerinnen und Bürger mit ihren Problemen und Anliegen an den Gemeinderat herantreten, damit gemeinsam Lösungen gefunden werden können.

Als nächster Programmpunkt stand die Ehrung der Feuerwehrmitglieder an.

Herr Olma erklärte dass die Aufstellung einer Feuerwehr für Gemeinden eine verpflichtende Aufgabe darstellt. Gerade im ländlichen Raum sei dies nur durch Freiwillige möglich, aber auch die Anzahl derer werde auf Grund der veränderten Biografie immer weniger. Widdern und Unterkessach leisten mit der Jugendfeuerwehr einen überaus starken Beitrag und das Engagement der Feuerwehrmitglieder sei nicht hoch genug zu bewerten und ein Geschenk sowohl für Widdern als auch für das Land.

Heinz Hörcher wurde für 30 Jahre im Dienst der Feuerwehr mit dem Ehrenkrug ausgezeichnet.

Wolfgang Walch und Helmut Wöhrbach erhielten für 40 Jahre das Feuerwehr Ehrenkreuz in Gold.

Bei der Generalversammlung im November 2015 wurde auch die Spitze der Feuerwehr neu gewählt und Wolfgang Schlägel und sein Stellvertreter Erich Herrmann übergaben ihre Ämter an die jüngere Generation.

Herr Olma sprach Herrn Hermann seinen Dank für 15 Jahre als stellvertretender Gesamtkommandant aus. Die Abteilung Unterkessach hat sich in dieser Zeit sehr gut entwickelt. Herrmann habe die Interessen der Abteilung immer gut vertreten. In seiner Amtszeit wurden zwei Fahrzeuge für Unterkessach beschafft und der aktuell laufende Umbau des Feuerwehrgerätehauses gestartet.

Schwerpunkt des diesjährigen Bürgerempfangs war die Verabschiedung des Gesamtkommandanten Wolfgang Schlägel, der nach 35 Jahren sein Amt übergibt.

Bürgermeister Olma ging auf die Laufbahn von Wofgang Schlägel ein.

Diese begann als am 05.06.1980 der damalige Kommandant Willi Schmetzer verstarb und Schlägel nachrückte. Am 10.01.1981 wurde er als Kommandant gewählt und am 27.01.1981 durch den Gemeinderat bestätigt. Bis zum 31.12.2015 war Schlägel somit mit einer 35- jährigen Amtszeit Dienstältester Kommandant im Landkreis Heilbronn. Schlägel hat sich immer für die Feuerwehr eingesetzt. So wurde 1999 die Jugendfeuerwehr gegründet aber auch die Beschaffung zahlreicher Fahrzeuge zählen zu seinem Verdienst. Höhepunkt seiner Karriere war zweifelsfrei der Neubau des Feuerwehrgerätehauses welches im April 2011 eingeweiht werden konnte.
Außerdem wurden die Löschzwerge gegründet und Schlägel schmiedet aktuell noch Pläne zur Gründung einer Altersabteilung. Er hat die Leute immer motiviert mitzumachen und dabei zu bleiben, war ihnen immer Ansprechpartner und hat alle gemeinsam stets als Team verstanden.
Die Bekämpfung von Bränden sei aber längst nicht mehr die einzige Aufgabe der Feuerwehr so Olma. Hilfeleistungen, Ölspuren, Rettungsarbeiten und Umwelteinsätze haben das Aufgabengebiet deutlich erweitert. Viele Einsätze seien zudem belastend und kosten viel Kraft. Dies können nur Personen leisten, die voll und ganz hinter ihren Aufgaben stehen. Auch im Gemeinderat konnte Olma Schlägel als konstruktiven, geradlinigen und verlässlichen Menschen kennenlernen. Er hat viel geleistet, manch schwere Situation durchgestanden und in den Einsätzen seine Gesundheit und Leben riskiert.
Er leitstete viel um Leben, Gesundheit und Besitz der Bürger von Widdern zu schützen. Viele nehmen es als selbstverständlich hin und verschwenden kaum einen Gedanken daran, wie viel Engagement und Organisationstalent dies für die Feuerwehrleute bedeutet. Dieses Engagement wird bereits durch vielfache Auszeichnungen von Wolfgang Schlägel verdeutlicht.

Für dies alles sprach ihm Bürgermeister Olma größten Dank aus.

Auch für Reinhold Gall war es eine große Ehre Schlägel eine Auszeichnung zu verleihen, die im Kreisfeuerwehrverband gewiss nicht alltäglich und somit etwas ganz besonderes ist. Es freue ihn sehr, dass Schlägel zwar das Amt des Kommandanten abgibt, aber dennoch der Feuerwehr treu bleiben will. Er verdeutlichte wie schnell Schlägel damals im Amt tätig werden und Verantwortung übernehmen musste. Dies war eine sehr große Anforderung und Herausforderung.
35 Jahre Verantwortung bedeutete auch 7x von seinen Kameraden gewählt zu werden. Wer 7x gewählt wird, muss etwas haben, was andere nicht haben und dies sei an sich schon eine sehr große Auszeichnung. Schlägel war immer jemand, der aktuelles und die Zukunft im Auge hatte. So z.B. die Sicherung der Tagesbereitschaft der Wehr und die damit verbundene Zusammenarbeit mit Jagsthausen oder auch die Autobahnzuständigkeit auf der BAB A 81.

Schlägel hat Weichen gestellt und sich auch selbst als Ausbilder in die Verantwortung genommen, sein Wissen weiterzugeben.
Gemeinsam mit Bürgermeister Olma zeichnete Reinhold Gall ihn mit dem Deutschen Feuerwehr- Ehrenkreuz in Gold als Wertschätzung seiner Kameraden und der Stadt aus.

Auch der stellvertretende Kreisbrandmeister Uwe Thoma richtete seine Dankesworte an Wolfgang Schlägel.

Er habe maßgeblich dazu beigetragen die Feuerwehr auf einen modernen Standart zu bringen. Soziale Kompetenz und große Entscheidungskraft zeichnen Schlägel aus. Er wusste, das eine Wehr ohne gutes Team nicht handlungsfähig sei. Dies zu beherrschen und in die Tat umzusetzen hat er sehr gut unter Beweis gestellt. Schlägel war immer mit Herz und Seele Kommandant und über solch einen Kommandant könne ein Bürgermeister mehr als stolz und dankbar sein. Neben den Fahrzeugbeschaffungen unterstützte er die Umstellung der Leitstelle und die Zuordnung der Alarmierungsschleifen. Hinzu kamen die Beschaffung der neuen Einsatzkleidung und der neuen Dienstkleidung. Auch für den Bezirk Kocher- Jagst war er unermüdlich im Einsatz und tat alles zum Wohl unserer Kameradschaft. Seit 1991 war er zudem Ausbilder im Landkreis. Thoma richtete auch seinen Dank an Frau Schlägel aus, die über die 35 Jahre an so manchem Abend auf ihren Mann verzichten musste, aber nun dürfe sie den Einsatzplan zu Hause führen. Er sprach Schlägel seine Anerkennung und größte Wertschätzung aus.
Seinen Nachfolger Patrick Ehrhardt wünschte er eine gute Hand um eigene Spuren zu ziehen und sicherte ihm die Unterstützung der Landkreiswehren zu.

Der Gemeinderat beschloss zudem einstimmig, Wolfgang Schlägel für seine Verdienste zum Ehrenkommandant der Feuerwehr Widdern zu ernennen.

Als Anerkennung wurde ihm zudem ein Gutschein für eine Woche Urlaub mit Begleitung im Feuerwehrhotel St. Florian überreicht.

Alle Anwesenden würdigten den Moment mit lautstarkem Applaus und Standing Ovations.

Nach den Liedbeiträgen der Chorvereinigung Unterkessach ging es mit dem Rückblick 2015 weiter

Bürgermeister Olma ging auf die Terroranschläge von Paris und die Flüchtlingssituation ein. Die Geschehnisse 2015 in Widdern waren:

-Der Festakt zum 25. Jährigen Bestehen der Städtepartnerschaft mit Reinsdorf im März

-Die offizielle Übergabe des sanierten Backhauses ebenfalls im März

-Der 25. Internationale Holzfällerwettbewerb an Pfingsten

-Der Besuch in Reinsdorf im Juni

-Das Schulfest zum Jubiläum der Grundschule im Juli

-Der Umzug der Stadtverwaltung in die sanierte Kelter im Mai und dem Tag der offenen Tür an Pfingsten

-Die Jagstkatastrophe im August

-Die Aufnahme von Unterkessach im ELR Proramm

-Und die Einweihung des Windparks am 31.10.2015

Als nächstes standen die Blutspenderehrungen auf dem Programm, die Bürgermeister Olma gemeinsam mit Herr Schultes vom Deutschen Roten Kreutz durchführte.

Blutspenden sei ein selbstloser und lebensrettender Beitrag für unbekannte Personen. Täglich werden 15.000 Spenden in Deutschland benötigt. Ohne die freiwilligen Spender wäre keine medizinische Versorgung möglich. Blutspender sind stille Helfer, die selbstlosen Einsatz für das Leben anderer leisten. Diese Bereitschaft verdiene höchste Anerkennung.

Für 25 Blutspenden wurden Rita Kuhn und Urs Wöhrbach geehrte und für 75 Blutspenden konnten Klaus Frank und Helmut Wöhrbach geehrt werden.

Im Anschluss dankte Bürgermeister Olma allen ehrenamtlichen Tätigen, die sich in Widdern einsetzten. Als Beispiele nannte er den Osterbrunnen, der jedes Jahr von den Landfrauen neu gebunden wird, die Seehausscheune die von Ehrenamtlichen saniert wurde, die Seniorenarbeit sowie die Sanierung des Kessachtals und die Gründung des Dorf- und Kulturvereins.

Zum Schluss folgte der Ausblick auf 2016.

Hier nannte Bürgermeister Olma folgende Vorhaben:

-Beginn des 1. Bauabschnitts zur Sanierung des Jugendkellers

-Die Sanierung des Dörnles

-Die Fertigstellung des Rathauses

-Die Fertigstellung des Feuerwehrgerätehauses in Unterkessach

-Bau einer Freizeitanlage an der Kessach

-Ausbau des DSL

-Erneuerung der Wasserleitungen in der Talstraße

Sowie mehrere ELR Maßnahmen. Die Sanierung der Wilhelm-Frey-Halle müsse noch mal überarbeitet werden und daher noch verschoben.

Weitere Termine 2016 sind:

-Die Landtagswahl am 13.03.2016

-Der 26. Internationale Holzfällerwettbewerb an Pfingsten

-Die Inbetriebnahme des Feuerwehrgerätehauses in Unterkessach

-Die Fußball EM

-Die Olympischen Spiele in Rio

Sowie die Landesgartenschau in Öhringen bei der M 03. + 04.09.2016 die Stadt Widdern durch die Vereine vertreten sein wird.

Zum Abschluss bedankte sich Bürgermeister Olma bei allen Anwesenden für ihr Kommen, das Interesse an der Stadt, allen Mitwirkenden, sowie bei allen die sich für Widdern engagieren.

www.feuerwehr-widdern.de