Kreisfeuerwehrverband Heilbronn

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Zugunglück: "Später kommt das Nachdenken"

von Reto Bosch, HSt

Ein schrecklicher Anblick hat sich den Neckarsulmer Feuerwehrleuten in Schrozberg geboten. Sie waren mit dem großen Einsatzleitwagen zum schweren Zugunglück geeilt, um Kollegen und Polizei zu unterstützen.

Gegen 13.30 Uhr alarmierte Kreisbrandmeister Hans-Wilhelm Hansmann am Mittwoch die Neckarsulmer Wehr. Es galt, den großen Einsatzleitwagen (ELW) - eine fahrende Kommunikationszentrale in der Größe eines Omnibusses - an den Unglücksort im Kreis Schwäbisch Hall zu bringen.

Kommandant Hermann Jochim machte sich mit drei Kollegen, darunter ein Notfallseelsorger, auf den beschwerlichen Weg. „Es gab Probleme bei der Anfahrt“, erklärt Jochim verärgert. Die Autofahrer hätten nur zögerlich eine Rettungsgasse frei gemacht. „Am schlimmsten sind die Lastwagen.“ Dennoch erreichten die Neckarsulmer um 14.25 Schrozberg.

„Die Rettungsmaßnahmen waren zum großen Teil schon beendet“, erläutert Jochim. Die Feuerwehrkollegen vor Ort seien sehr bedrückt gewesen. Vor allem in Ruhephasen machten solch schreckliche Bilder von Toten und Verletzten den Rettungskräften zu schaffen. „Als erstes zählt nur die Hilfe, aber später kommt das Nachdenken“, sagt Hermann Jochim. Man mache sich auch Gedanken über die schlimmen Schicksale der betroffenen Menschen.

Jochim selbst hat zwar schon viele schwere Unfälle erlebt, aber noch nie ein Zugunglück dieser Dimension. Wie konnten die Neckarsulmer helfen? Laut Hermann Jochim wurde der große Einsatzleitwagen zur Kommunikationszentrale. Zuerst für Feuerwehr und Polizei, später hauptsächlich für die Beamten.

Für deren Ermittlungen sei der ELW, der über Funk, Fax, Telefon und dergleichen verfügt, sehr wertvoll gewesen. Die Arbeit der Neckarsulmer dauerte bis in den späten Abend. Gegen 22.30 Uhr kehrten die Aktiven zurück.

Gestern waren auch Beamte der Polizeidirektion Heilbronn in Schrozberg im Einsatz. Laut Sprecher Peter Lechner unterstützte ein Heilbronner die Kollegen bei der Pressearbeit. Acht weitere Beamte seien zur Absicherung der Unglücksstelle angefordert worden.

13.06.2003