Kreisfeuerwehrverband Heilbronn

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St. Florian sorgt nicht nur fürs gute Wetter

Gemmingenvon Christian Schneider, HSt

In Zukunft können sich die Einwohner von Gemmingen und Stebbach ein ganzes Stück sicherer in ihren Heimatorten fühlen. Denn in Stebbach wurde gestern der Freiwilligen Feuerwehr bei idealem Wetter ein neues Löschfahrzeug übergeben.

Im klaren Schein der Herbstsonne strahlt das helle Rot des Feuerwehrautos besonders intensiv. Vielleicht ist das Gefährt auch deshalb eine besondere Attraktion für die Kinder und Erwachsenen auf dem Stebbacher Dorfplatz.

Alle wollen mal im Führerhaus sitzen, alle schauen sich die Ausrüstung im hinteren Teil des Wagens ganz genau an. Auch für den Gemminger Feuerwehrkommandanten Karl-Richard Sorg ist das Fahrzeug vom Typ LF 8 / 6 etwas ganz Besonderes - natürlich aus seiner ganz persönlichen Sicht. Denn nach langer Zeit der Planung und der Überwindung einiger Hindernisse wurde ihm die Neuanschaffung von Gemmingens Bürgermeister Timo Wolf übergeben.

LF 8 / 6 - das steht für ein Löschfahrzeug mit 800-Liter-Pumpe und 600-Liter-Tank. Die technische Ausrüstung erlaubt auch den Schnellangriff; man kann direkt nach Eintreffen an einem Brandherd mit den Löscharbeiten beginnen. Ein Vorteil, der laut Stebbachs Abteilungskommandant Bernd Neuberger der ganzen Gemeinde nützt: „ Gemmingen und Stebbach sind für die Feuerwehr einfach als eine Einheit zu sehen. Das neue Fahrzeug ist nicht als alles könnende, Eier legende Wollmilchsau für Stebbach alleine da, sondern fügt sich wie ein Puzzlestück in diese Einheit.“

Bürgermeister Wolf, der beim Abholen des Fahrzeugs persönlich dabei war, betonte vor dem auch von Würstchen und Eiskrem angelockten Publikum die Schwierigkeiten, die sich zuerst bei der Finanzierung ergaben: Aufgrund eines starken Preisanstiegs kostete das begehrte Stück statt der berechneten 145 000 auf einmal 177 000 Euro. Guter Rat war im wahrsten Sinne des Wortes teuer, zumal auch noch das Stebbacher Feuerwehrmagazin an die Maße des neuen Fahrzeugs angepasst und umgebaut werden musste.

Doch es fand sich für alles eine Lösung: Die tatkräftigen Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr legten selbst Hand an, halfen beim Umbau des Spritzenhauses und sorgten dafür, dass die Gemeinde wenigstens in diesem Bereich fast 40 000 Euro einsparen konnte.

Da war es selbstverständlich, dass sich sowohl Bürgermeister Wolf als auch Kommandant Sorg noch einmal bei allen ehrenamtlichen Helfern besonders bedankten, ebenso beim Gemeinderat, der Verwaltung und dem ebenfalls anwesenden Kreisbrandmeister Hans-Wilhelm Hansmann, der mit einer Zuschussbewilligung für das LF 8 / 6 den Grundstein für die Neuanschaffung gelegt hatte.

Noch bei jemand anderem hätte man sich an diesem Tag bedanken können: Sankt Florian, dem Schutzheiligen der Feuerwehr, der anscheinend nicht nur bei der Anschaffung selbst geholfen hat. Wie meinte doch Abteilungschef Bernd Neuberger: „Bei dem haben wir das gute Wetter bestellt.“
15.09.2003