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Kommunikation in Krisensituationen

Flugzeug- oder Bahnunglück, Terroranschlag oder Naturkatastrophe - das operative Krisenmanagement ist darauf eingestellt. Aber auch die kommunikative Bewältigung solcher Ereignisse hat zentrale Bedeutung. Dies bestätigt nicht zuletzt der Bericht der Unabhängigen Kommission der Sächsischen Staatsregierung unter Vorsitz von General a.D. Hans-Peter von Kirchbach zum Krisenmanagement bei der Flutkatastrophe 2002 in Sachsen.

Aufgrund dieser Erkenntnisse haben externe Berater und eine ressortübergreifende Projektgruppe unter Beteiligung der Kommunalen Landesverbände exemplarisch für das Innenministerium Baden-Württemberg Empfehlungen für die interne und externe Kommunikation in Krisensituation erarbeitet. Ziel ist es, bei schwer wiegenden Ereignissen den gleichen Informationsstand der Verantwortlichen auf allen Ebenen sicherzustellen sowie die Medien und die Bevölkerung möglichst umfassend und aktuell zu informieren. Baden-Württemberg ist mit seinem Krisenkommunikationskonzept Vorreiter unter den Bundesländern.

Je besser die interne Kommunikation aufgrund enger operativer Zusammenarbeit auf allen Ebenen ist, desto besser funktioniert dort auch jeweils die Öffentlichkeitsarbeit. Sie ist das Spiegelbild einer professionellen, gemeinsamen Einsatzarbeit und trägt wesentlich dazu bei, den Verantwortlichen den Rücken für ihre primären Aufgaben freizuhalten. Voraussetzung dafür ist die Bereitschaft, mit den vorhandenen Ressourcen partnerschaftlich zu einem effizienten Informationsmanagement beizutragen.

Die organisatorischen und technischen Empfehlungen sind in einem „Handbuch Krisenkommunikation“ aufbereitet. Es liegt unter anderem auch den anderen Ministerien, den Regierungspräsidien und den Stadt- und Landkreisen vor.

Der erste Teil des Handbuchs enthält Checklisten und Formulare, beispielsweise Bausteine für erste Presseinformationen oder eine sogenannte Personalmatrix für den „Dienst rund um die Uhr“. Der zweite Teil ist ein erläuternder Leitfaden mit weiteren - auch präventiven - Tipps zur Optimierung der Krisenkommunikation, zum Beispiel für ein internes Informationsmanagement über „Rote Telefone“, zur Einrichtung von „Bürgertelefonen“ und Call-Centern, für die Betreuung von Opfern oder für die Presse- und Medienarbeit.

Das Handbuch kann von Behörden, Kommunen und anderen Einrichtung oder organisationen in Baden-Württemberg bis Ende Oktober 2003 gegen einen Auslagenersatz von je 25,- EURO (inklusiv elektronischer Fassung auf CD-ROM und Versandkosten) schriftlich beim Innenministerium, Referat 51, Postfach 10 24 43, 70020 Stuttgart bestellt werden. Es ist auch im Landesintranet (Landesverwaltungsnetz-LVN) verfügbar. Die Nutzungsrechte außerhalb Baden-Württembergs liegen bei den externen Beratern.

Teil des Krisenkommunikationsplans ist auch ein Sonder-Informationsdienst im Internet, der es den Ministerien des Landes ermöglicht, in einer Krisensituation den Medien und der Bevölkerung auf sehr leistungsfähigen Servern aktuelle Informationen vorzuhalten. Ausgehend von einer Gefahrenpotenzialanalyse werden von den jeweils zuständigen Ministerien vorsorglich für denkbare Katastrophenszenarien Informationen erstellt und laufend aktualisiert (vorproduzierte „Dark Sites“). Bei Eintritt eines Krisenfalls können diese Informationen von den jeweils zuständigen Ministerien ergänzt um aktuelle Meldungen innerhalb weniger Minuten lage- und bedarfsorientiert freigeschaltet werden. Vorgesehen sind unter anderem auch Warnungen, öffentliche Helfer- oder Spendenaufrufe, Fahndungs- und Vermisstenmeldungen, Verhaltensempfehlungen und spezielle Hintergrundinformationen.

Weitere Informationen zum Thema finden Sie auf der Webseite des Innenministeriums: http://www.im.baden-wuerttemberg.de

Pressemitteilung vom 11. September 2003
Sonder-Informationsdienst der Landesregierung

Krisenkommunikationskonzept (application/pdf, 2204.9 kB)