Kreisfeuerwehrverband Heilbronn

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Im Ernstfall kann es Überraschungen geben

Leingartenvon Josef Staudinger, HSt

Schnell, sicher, zuverlässig: Diese Eigenschaften stellte die Feuerwehr Leingarten bei ihrer Jahreshauptübung eindrucksvoll unter Beweis. Als viele Bürger der Leintalgemeinde noch ihre Sonntagsruhe genossen, waren die Mitglieder der Hilfsorganisation bereits hellwach.

Um 8.10 Uhr meldete ein Mitarbeiter der Firma Layer Chemie im Industriegebiet per Telefon starke Rauchentwicklung: „Die Flammen lodern bereits meterhoch in der rund 1600 Quadratmeter großen Lagerhalle. “ Die Einsatzleitung wusste: Jetzt müssen schnelle Entscheidungen getroffen werden, sonst droht Schaden in Millionenhöhe. Auch die angrenzende Versandabteilung und das Bürogebäude waren stark brandgefährdet.

Von der Leitzentrale im Feuerwehrmagazin an der Südstraße wurden die Floriansjünger über Meldeempfänger informiert. Nur wenige Minuten später rückten 37 Feuerwehrleute mit einem Tanklöschfahrzeug TLF 16/25 und zwei LF 8 aus. Bereits fünf Minuten nach dem Alarm war das erste Fahrzeug an der Benzstraße vor Ort. Rasch verschaffte sich der Gruppenführer einen Überblick über die Situation. Er hatte in Erfahrung gebracht, dass sich drei Firmen-Mitarbeiter noch in der mit Papiermaterial und Chemikalien bestückten Halle befinden.

Mit dem rasch eingeleiteten Schnellangriff brachte der erste Trupp die verletzten Personen in Sicherheit und übergab sie zur Erstversorgung an das Deutsche Rote Kreuz. Parallel dazu wurde die Wasserversorgung über Hydranten vom öffentlichen Netz und einer 50 Meter entfernt liegenden Wasserzisterne aufgebaut.

Alles klappte wie am Schnürchen, die in vielen Übungsstunden einstudierten Handgriffe saßen. Die Löscharbeiten wurden mit fünf C- und einer B-Rohrleitung durchgeführt. Durch den starken Funkenflug hatte sich zwischenzeitlich auch auf einem nördlich an das Gebäude angrenzender Mais-Stoppelacker ein Feuer entfacht, das aber rasch gelöscht werden konnte. Um 9 Uhr gab Einsatzleiter Alexander Burkert das Kommando „alle Rohre Wasser halt“. Der Lagerhallenbrand war gelöscht.

Gut fiel die anschließende Manöverkritik von Kommandant Andr Göbl aus. Er gab zwar zu verstehen, dass es im Ernstfall wesentlich schwieriger sei, weil man vor unliebsamen Überraschungen nie gefeit sei. Doch seine Wehrmänner hätten präzise Arbeit geleistet.

Bei den Hauptübungen, die meistens im Industriegebiet durchgeführt werden, lerne die Feuerwehr die Betriebe kennen, betonte Göbl. Das sei wichtig, um bei einem echten Einsatz gut gewappnet zu sein. Der Kommandant wies auch ausdrücklich darauf hin, dass entgegen einiger Gerüchte kein Leingartener Feuerwehrmann unter Verdacht stehe, einen der drei Waldbrände im Heuchelberggebiet gelegt zu haben.

23.09.2003