Kreisfeuerwehrverband Heilbronn

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Gegen Wasserbomben ist die Feuerwehr machtlos

Schwaigernvon Anja Lohrer, HSt

Ohne Wasser geht es nicht. Weder bei der täglichen Arbeit der Feuerwehr, noch wenn sie 20 Kinder für einen Nachmittag zu sich ins Schwaigerner Feuerwehrhaus einlädt. Gerade bei den derzeit heißen Temperaturen scheinen Wasserspiele die richtige Strategie zu sein, um für Abkühlung zu sorgen und die Kids zu begeistern.

Wie arbeitet die Feuerwehr? Wie läuft ein Einsatz ab? Wie verhalte ich mich im Brandfall? Bevor sich alle draußen bei den Wasserspielen vergnügen und erfrischen können, kommt zuerst der lehrreiche Teil der Veranstaltung. Filmvorführer Uwe Schlund, im richtigen Leben stellvertretender Kommandant, zeigt zunächst einen spannenden Streifen über die tägliche Arbeit der Feuerwehr. Besonders interessiert sind die Kinder, als sie hören, dass sich die Wehrleute nebenbei fit halten müssen. „Machen Sie auch Sport?“, fragt ein Junge. „Na ja, wir sollten mehr machen!“, gibt der Niederhofener Herbert Decker zu.

Im Anschluss daran dürfen alle das Gesehene selbst umsetzen und einen Notfall unter der Nummer 112 bei der Einsatzzentrale melden. Als Übung versteht sich, denn eines macht Kommandant Albert Decker den Teilnehmern klar: „Mit dem Notruf macht man keinen Quatsch.“ Schritt für Schritt geht Albert Decker die wichtigen Punkte immer wieder durch, bis er am anderen Ende der Leitung von jedem alle wichtigen Informationen hat, die er braucht, um einen Einsatz starten zu können. „Und ja nicht auflegen, bevor er nicht sagt, dass du auflegen sollst!“

Danach geht es zu den Feuerwehrfahrzeugen. Die Männer der Wehren aus den Ortsteilen Niederhofen, Stetten und Massenbach erklären zusammen mit ihren Schwaigerner Kollegen die Innenausstattung der Fahrzeuge. Besonderes Interesse finden natürlich die Atemschutzmasken, die nicht nur nützlich sind, sondern auch witzig aussehen, was Timo Decker zu einem interessanten Vergleich bringt: „Wenn mal einer so daherkommt, dann ist der von der Feuerwehr und nicht vom Mars!“

Auch Schläuche, Tank und Stromaggregat werden genau unter die Lupe genommen, und als Höhepunkt dürfen alle noch die Leiter am Auto hinaufklettern, um sich das Blaulicht aus der Nähe anzusehen.

Für das folgende Spieleprogramm hat sich Uwe Schlund im Vorfeld einiges ausgedacht. Er bemühte sich, die „Spiele rund ums Wasser“ hauptsächlich aus Feuerwehrutensilien aufzubauen, um den „Bezug zur Feuerwehr“ herzustellen. Die Kinder dürfen zum Beispiel beim „ Schlauchkegeln“ das fachgerechte und zielsichere Ausrollen eines Feuerwehrschlauches üben und bei der „Kleiderkette“ in Feuerwehruniformen schlüpfen.

Mit Stiefeln in Größe 46 und viel zu großen Helmen und Jacken hat so mancher allerdings Schwierigkeiten, über die Hindernisse zu kommen und gleichzeitig noch so wenig Wasser wie möglich aus seiner Butte zu verschütten. Den größten Spaß aber bereitet den meisten der „ Löschangriff“. „Das war das Beste, weil wir da mit Wasser spritzen durften“, sagt ein Junge hinterher. Einzelne Schlauchteile müssen zunächst in Teamwork zusammengeschraubt werden, um dann einen „Brand“ zu löschen. Mit einem lautstarken „Wasser, marsch! “ gibt Wolfgang Sauer von der Abteilung Massenbach das Startsignal.

Allerdings artet der „Einsatz“ schnell in eine wahre Wasserschlacht aus. Nicht wenige sind danach pitschnass und müssen ihre T-Shirts zum Trocknen aufhängen. Doch nach einer Grillpause haben die meisten noch immer nicht genug vom Wasser. Mit vorbereiteten Wasserbomben geht die Jagd weiter. Dieses Mal bekommen auch die Betreuer ihren Teil ab, obwohl sie sich - ebenfalls bis an die Zähne bewaffnet - wacker verteidigen.