Kreisfeuerwehrverband Heilbronn

Suchergebnis löschen

125 Jahre Freiwillige Feuerwehr: Wasser und Freude versprüht

Eppingenvon Thomas Senger, HSt

Die Wolken hielten dicht, doch wer einen Schirm dabei hatte, war gut beraten. Beim Festumzug in Kleingartach wurde gestern die Tauglichkeit der historischen Spritzen kräftig unter Beweis gestellt. Rund 1000 Akteure aus 46 Gruppen nahmen teil.

125 Jahre Freiwillige Feuerwehr. Die zweitgrößte und gleichzeitig drittälteste Abteilung der großen Kreisstadt Eppingen hatte das Festwochenende am Samstag mit einem Festbankett eingeläutet. Der sehr gute Besuch am Samstagabend wurde gestern bei weitem noch übertroffen. Über 1000 Besucher hatte Ortsvorsteher Friedhelm Ebert am Samstag im dicht gedrängten Festzelt bei der Stadthalle gezählt. „Rund 2500 Zuschauer. Mehr, als unser Ort Einwohner hat“, bilanzierte er gestern erfreut. In Kleingartach wohnen etwa 1870 Menschen.

Dicht gedrängt standen die Zuschauer ab 14 Uhr in der Zabergäu- und in der Güglingerstraße, wo sich der Umzug entlangschlängelte. Immer wieder kam der fröhliche Marsch ins Stocken, gerieten Besucher in den Genuss einer unfreiwilligen Dusche. So wurde aus dem Umzug zu Ehren St. Florians ein munterer Wasser-Marsch.

Aus Kleingartach selbst waren Schule, Kindergärten und Vereine auf den Beinen, aus der Gesamtstadt Eppingen waren alle Abteilungen vertreten - und ein Palmbräu-Wagen. Teilnehmer aus Schwaigern mit seinen Stadtteilen, aus Durlangen, Bad Wimpfen, Gemmingen, Grombach, Ittlingen, Sulzfeld und zahlreiche Wehren aus dem Zabergäu und anderen Regionen komplettierten das bunte Bild. Liebevoll dekorierte Umzugswagen, automobil- und feuerwehrtechnische Kostbarkeiten bekamen viel Beifall.

Es war ein Umzug, der nicht nur Wasser, sondern auch Freude versprühte. Dennoch geriet der ernste Hintergrund nicht in Vergessenheit, der am 3. Oktober 1878 zur Gründung der Freiwilligen Feuerwehr in der Stadt Kleingartach geführt hatte. Dem Schutz der Nächsten und deren Hab und Gut sind die Nachfolger von Gründungskommandant Friedrich Beck und seinen 71 Mann auch heute verpflichtet. Und im Ort weiß man das zu würdigen.

„Die Bewohner der unteren Bachstraße bedanken sich bei der Feuerwehr für den Einsatz beim Hochwasser am 20. März 2002“, war auf einem Transparent zu lesen. Ein Blick in das liebevoll gestaltete Festbuch zum Jubiläum lässt die damaligen Geschehnisse lebendig werden. Bis zu einem Meter standen Häuser unter Wasser. Es sollte einer der längsten Einsätze der Kleingartacher Feuerwehr werden. Im Vergleich dazu waren die Straßen gestern nach dem Umzug schneller trocken. Schneller als so manches Hemd und manche Hose.