Kreisfeuerwehrverband Heilbronn

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Schwierige und belastende Einsätze - Verbandsversammlung des Kreisfeuerwehrverbandes

Stadt- und Landkreis Heilbronnvon Volker Lang, Pressesprecher KFV Heilbronn

Der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes Heilbronn Reinhold Gall MdL durfte neben den Vertreterinnen und Vertretern der Feuerwehrwehren aus dem Stadt- und Landkreis Heilbronn sowie der Werkfeuerwehren auch Landrat Detlef Piepenburg und mehrere Abgeordnete des Bundes- und Landtags begrüßen.

2010 war von zahlreichen, für die Feuerwehren wichtigen Ereignissen geprägt. Schwierige und belastende Einsätze mussten bewältigt werden. Bei Verkehrsunfällen erschweren die Verbesserungen der Hersteller bei der Sicherung der Insassen die Arbeit der Feuerwehren immer mehr, wenn es darum geht, eingeklemmte Personen zu befreien. Gall mahnte auch, das die Feuerwehren immer häufiger als Mädchen für Alles herhalten müssen, obwohl es sich dabei nicht um die ureigensten Aufgaben der Feuerwehren handelt. So wird oft aus Bequemlichkeit des Einzelnen oder auch aus der Unfähigkeit sich selbst bei Kleinigkeiten einmal selbst zu helfen, die Feuerwehr gerufen.

Ein Höhepunkt war auf jeden fall das Fahrsicherheitstraining, bei dem rund 90 Teilnehmer die Chance genutzt haben, sich mit dem Verhalten der schweren Einsatzfahrzeugen in Extremsituationen vertraut zu machen.

Mit dem Präsidenten des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz, Christoph Unger, und den Vizepräsidenten des THW, Rainer Schwieczinski, war die vom KFV organisierte Veranstaltung Neue Herausforderungen im Katastrophenschutz hochkarätig besetzt.

Dass die Öffentlichkeitsarbeit heutzutage das Ansehen der Feuerwehr in ganz besonderem Maße prägt, hat sich gerade im letzten Jahr gezeigt. Da gleich zwei Brandstifter aus den eigenen Reihen kamen, ist es besonders wichtig die Arbeit der Feuerwehren transparent zu machen.

Gall dankte insbesondere auch seinen beiden Stellvertretern Eberhard Jochim und Albert Decker, die ihn bei der Wahrnehmung von über 50 Terminen im Verbandsgebiet unterstützt haben.

Bei der Verbandsversammlung des Landesfeuerwehrverbandes in Backnang war man mit voller Delegiertenzahl vertreten. Die wichtigsten, von dort mitgenommenen Botschaften, waren die Zusagen der Landesregierung, dass die Feuerschutzsteuer auch in Zukunft unangetastet bleibt und dass der Landesfeuerwehrverband finanziell besser unterstützt wird. Ein Wehmutstropfen ist allerdings, dass der LFV trotzdem eine Beitragserhöhung beschlossen hat.

Zahlreiche Kameraden erhielten im abgelaufenen Jahr eine Ehrung. So wurden 11 Kameraden für ihre Verdienste, die sie sich in unterschiedlichen Funktionen erworben haben, mit der Ehrennadel des Kreisfeuerwehrverbandes ausgezeichnet. 8 Firmen wurde das Förderschild Partner der Feuerwehr verliehen und damit deren Engagement für die Arbeit der Feuerwehr gewürdigt. Ohne die Bereitschaft von Unternehmen, die ihren Beschäftigten das Engagement als Ehrenamtliche ermöglichen, wäre es oftmals für manche Feuerwehr schwierig, die Tagesbereitschaft sicher zu stellen.

Das Deutsche Feuerwehrehrenkreuz in Silber durften 4 verdiente Kameraden entgegennehmen: Winfried Schnell aus Bad Wimpfen, Harald Zeyer aus Brackenheim und Albert Decker aus Schwaigern sowie Manfred Mezger von der WF Audi. Wilhelm Bödinger aus Bad Rappenau und Reinhard Frank aus Eppingen erhielten gar das Deutsche Feuerwehrehrenkreuz in Gold.

Der Meinungsaustausch der aktiven Feuerwehrkameradinnen auf Kreisebene wurde fortgesetzt. Die langfristige Sicherung des Brand- und Katastrophenschutzes hängt heutzutage maßgeblich auch von der aktiven

Beteiligung engagierter Frauen ab. Derzeit sind etwa 160 Frauen in den Feuerwehren des Stadt- und Landkreises aktiv.

Im laufenden Jahr ist eine Klausurtagung mit den Zukunftsthemen der örtlichen Gefahrenabwehr und der Qualifikation der Führungskräfte geplant. Der Verbandsausschuss ist dabei für Anregungen aus der Mitte der Feuerwehren dankbar.

Die EU-Kommission plant ein europäisches Freiwilligencorps aufzustellen. Während es von der zuständigen Kommissarin aufgestellt und koordiniert wird, sollen die Kosten von den Mitgliedsländern getragen werden. Hierbei darf es auf keinen Fall dazu kommen, dass Finanzmittel aus den Bundes- oder Landeshaushalten, die bisher den deutschen Hilfsorganisationen zugeflossen sind, umgelenkte werden, um Versäumnisse in anderen EU-Ländern zu kaschieren.

Einen Rückblick auf die beiden Termine der Feuerwehrfrauen gab Steffie Göttert. Sie stellte auch die Tätigkeiten des Feuerwehrfrauennetzwerks vor. So findet Ende April ein Treffen auf Landesebene bei der Flughafenfeuerwehr Stuttgart statt.

Der Jahresausflug der Alterskameraden führte nach Sinsheim. Die Besichtigung der Rhein-Neckar-Arena ermöglichte interessante blicke hinter die Kulissen des Stadions, in dem neben Spielen der Fußball Bundesliga demnächst auch Begegnungen im Rahmen der Frauen Weltmeisterschaft ausgetragen werden. Das Technik Museum ist sowieso immer ein interessantes Ziel. Im laufenden Jahr soll es nach Winnenden ins Feuerwehrmuseum gehen. Die Planungen dazu laufen bereits.

Rainer Süßer konnte der Versammlung von einer ausgeglichenen Kasse berichten. Beim Kassenstand gab es gegenüber dem Vorjahr ein Plus von 1.100 Euro. Kassenprüfer Ulrich Hurtmann empfahl der Versammlung die Entlastung des Kassiers, die auch einstimmig erteilt wurde. Anschließend wurde auch der Vorstand einstimmig für seine Arbeit entlastet.

Eine besondere Ehrung wurde Bürgermeister Harry Murso aus Obersulm mit der Verleihung der neugeschaffenen Ehrenmedaille des Landesfeuerwehrverbandes in Silber zu Teil. Fast 40 Jahre er für seine örtliche Feuerwehr verantwortlich. Insbesondere die Zusammenlegung von Abteilungen oder die Unterstützung bei der Umsetzung eines Ausbildungskonzeptes. Darüber hinaus war Murso viele Jahre lang als Vertreter des Gemeindetages Mitglied im Ausschuss des KFV. Er hat im Landkreis viel Überzeugungsarbeit geleistet, als es darum ging, von der Sirenen- auf die stille Alarmierung umzustellen. Er war aber auch maßgeblich daran mitgewirkt, dass das Sirenennetz insbesondere für die Bevölkerungswarnung erhalten wurde.

1989 wurde die Anton-Pecoroni-Kameradschaftshilfe, die geschaffen wurde, um Familienangehörige in den schwierigen Zeiten nach einem Todesfall zu unterstützen. Leider gab es im vergangenen Jahr einen solchen Fall. Kamerad Walter Flechner von der Feuerwehr Wüstenrot stürzte bei einem Einsatz so schwer, dass er in der selben Nacht im Krankenhaus verstarb. Kassier Rainer Süßer hatte nur von drei Buchungen zu berichten. Neben der Auszahlung für die Familie von Kamerad Flechner gab es auf der Einnahmenseite neben den Zinsen auch eine Spende zu verzeichnen. Auch hier durfte Kassenprüfer Ulrich Hurtmann sowohl dem Kassier als auch der Vorstand einstimmige Entlastung erteilen.

Bild 1: Bürgermeister Harry Murso wurde vom Verbandsvorsitzenden Reihold Gall mit der Ehrenmedaille des Landesfeuerwerhverbandes in "Silber" geehrt.

Bild 2: Landrat Piepenburg, MdB Strobl, Bürgermeister Thoma, Staatssekretärin Gurr-Hirsch, Verbandsvorsitzender Gall, MdlL und MdL Lasotta.

Bild 3: Blick auf die Verbandsversammlung