Kreisfeuerwehrverband Heilbronn

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Grußwort des Verbandsvorsitzenden Reinhold Gall anlässlich des Festabends zum 150-jährigen Jubiläums der Freiwilligen Feuerwehr Neuenstadt am 8. Juli 2011

Neuenstadt a.K.von Medienteam KFV Heilbronn

Werter Kommandant Hartmut Schaffroth,sehr geehrter Herr Bürgermeister Heuser,liebe Kameradinnen und Kameraden,liebe Festgäste,

neben der Ehrung langjähriger und verdienter Feuerwehrleute gehört es zu den schönsten Aufgaben eines Verbandsvorsitzenden, einer Freiwilligen Feuerwehr zum runden Geburtstag zu gratulieren. Zurzeit häufen sich die Jubiläen im Gebiet des Kreisfeuerwehrverbandes Heilbronn. Wir feiern viele 100- und 125-jährige Jahrestage und die Freiwillige Feuerwehr in Neuenstadt, die mit dem Gründungsjahr 1861 eine der ältesten Wehren in Württemberg ist, hat sogar schon das beeindruckende Alter von 150 Jahren erreicht. Hierzu möchte ich im Namen des Kreisfeuerwehrverbandes Heilbronn herzlich gratulieren!

150 Jahre Freiwillige Feuerwehr Neuenstadt das ist ein stolzes Jubiläum und ein schöner Beleg für lang anhaltendes ehrenamtliches Engagement in der Kocherstadt. Stadtverwaltung, Bürgerschaft und natürlich alle aktiven und ehemaligen Feuerwehrmänner und -frauen können stolz sein auf 150 Jahre organisiertes Löschwesen zum Schutz der Bürgerinnen und Bürger und auf die die Kameradschaft und den Zusammenhalt innerhalb der Wehr.

Ein rundes Jubiläum dient immer auch dazu, einen Blick in die Geschichte zu werfen und einen Ausblick in die Zukunft zu wagen. Die Arbeit der Feuerwehrleute hat sich seit Mitte des 19. Jahrhunderts, als es eine erste Gründungswelle von Freiwilligen Feuerwehren gab, massiv verändert. Manche Veränderungen sind augenscheinlich, wenn ich zum Beispiel an die heutige Einsatzkleidung und die moderne technische Ausstattung denke. Andere Veränderungen sind weniger offensichtlich, so zum Beispiel die vielen neuen Aufgaben, die vor allem in den letzten Jahren dazu gekommen sind.

Ob im Bereich der Technischen Hilfe sowie im Katastrophen- und Umweltschutz das Ehrenamt bei der Feuerwehr bringt heute komplexe Anforderungen mit sich. Einsatzübungen und Fortbildungen stehen deswegen auch bei der Freiwilligen Feuerwehr Neuenstadt auf der Tagesordnung. Und natürlich regelmäßiges Training, denn neben Mut und Einsatzbereitschaft gehört zu den wichtigen Eigenschaften der Feuerwehrleute auch die körperliche Fitness. Ein Umstand, den ich übrigens am eigenen Leib spüre: seit ich das Amt des Innenministers ausübe kommt die Bewegung leider etwas zu kurz. Stolz bin ich deswegen, dass es mir Mite Juni trotzdem gelungen ist, meine Atemschutztauglichkeit im Rahmen einer Atemschutzübung unter Beweis zu stellen.

Auch die Zukunft wird neue Herausforderungen für die Feuerwehren im Land bringen. Die veränderte Arbeitswelt, in der immer weniger Menschen Zeit für Ehrenämter aufbringen können oder wollen, der demographische Wandel und der Umstand, dass das gesellschaftliche Engagement des Einzelnen seinen früheren Stellenwert erst wieder erlangen muss, stellen auch die Freiwilligen Feuerwehren vor eine große Herausforderung. Zentreale Punkte werden dabei die Gewinnung von Frauen und Menschen mit Migrationshintergrund für den Feuerwehrdienst sein, beides Gruppen, die heute in unseren Wehren unterrepräsentiert sind. Wir als Kreisfeuerwehrverband sind an diesen Themen dran und haben beispielsweise seit rund zwei Jahren eine aktiv Frauengruppe unter der Leitung einer Untergruppenbacher Kameradin.

Wesentlicher Bestandteil unserer Zukunftssicherung ist die Jugendarbeit. Das Engagement der Neuenstädter Wehr in diesem Bereich möchte ich heute lobend erwähnen. Eine Jugendfeuerwehr mit rund 30 Mitgliedern ist nicht selbstverständlich und belegt die gute Arbeit, die hier geleistet wird. Das sage ich übrigens nicht nur als Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbandes, der sich natürlich um den Nachwuchs seiner Organisation Gedanken macht. Das sage ich auch unter gesellschaftspolitischen Aspekten. Wer Mitglied einer Jugendfeuerwehr ist, der lernt Werte wie Kameradschaft, Hilfsbereitschaft, Verantwortung und Respekt im Umgang untereinander früh kennen. Wer bereits als junger Mensch dazu beiträgt, dass Brände gelöscht und andere Gefahrensituationen entschärft werden, der erlebt eine Wertigkeit und eine Bestätigung, die viel zur positiven Entwicklung der Persönlichkeit beiträgt. Ich habe mich jedenfalls gefreut, als ich in der Festchronik den engagierten Bericht über die 1990 gegründete Jugendfeuerwehr gelesen habe und möchte an dieser Stelle den Jugendfeuerwehrwart Tobias Schaffroth und sein Team herzlich grüßen.

Abschließend will ich die Gelegenheit nutzen, und ein paar Dankesworte sprechen. Zuerst einmal will ich den aktiven Mitgliedern und den Funktionären der Freiwilligen Feuerwehr Neuenstadt für ihren Einsatz und ihr Engagement danken. Es ist nicht selbstverständlich, dass man ein derart zeitintensives und anspruchsvolles Ehrenamt wie das bei der Feuerwehr ausübt und sich darüber hinaus noch in die organisatorische Arbeit einbringt und beispielsweise Führungsaufgaben oder die Schulung des Nachwuchses übernimmt. Dafür meinen Respekt, den haben Sie sich redlich verdient.

Danken möchte ich auch der Stadtverwaltung, Bürgermeister Heuser und den Mitgliedern des Neuenstädter Gemeinderates. Sie begleiten die Arbeit der Feuerwehr stets wohlwollend und ermöglichen mit der Zuweisung kommunaler Gelder die vielfältigen Aktivitäten und einen Teil der technischen Ausstattung. Im Jahr 1928 haben Ihre Vorgänger einen jährlichen Zuschuss von 200 Reichsmark an die Feuerwehrkasse genehmigt. Heute kommt man mit diesem Betrag natürlich nicht mehr weit, deswegen freut es mich umso mehr, dass die Stadt Neuenstadt wie übrigens alle Kommunen in unserem Verbandsgebiet die finanzielle Unterstützung ihrer Freiwilligen Feuerwehr nicht in Frage stellt.

Und dann sei noch all jenen gedankt, die an der Vorbereitung und Durchführung dieses wirklich beeindruckenden Festprogramms, ich möchte fast sagen Festmarathons, beteiligt sind! Vom heutigen Festabend über eine interessante historische Ausstellung im Museum im Schafstall bis hin zum Festwochenende mit Festzelt, Umzug und öffentlicher Großübung wurde an alles gedacht, um der Bevölkerung die Arbeit der Feuerwehr vorzustellen und sie Teil des Jubiläums werden zu lassen. Nicht zu vergessen die Festchronik, die nicht nur spannend und informativ, sondern auch sehr professionell aufbereitet ist, und bei deren Lektüre selbst ich als ich möchte schon sagen alter Feuerwehrhase noch manch neuen Aspekt der Feuerwehrgeschichte entdeckt habe.

Das tolle Programm zeigt, dass die Freiwillige Feuerwehr fest im Neuenstädter Stadtleben verankert ist. Die Bürgerinnen und Bürger wissen, was sie an ihrer Feuerwehr haben und werden deren Mitglieder in diesem Jubiläumsjahr gebührend feiern. Diese Wertschätzung durch die Bevölkerung haben sich die Kameradinnen und Kameraden übrigens redlich verdient, denn die Mitglieder der Feuerwehr sind jederzeit bereit, bei Gefahrensituationen einzugreifen - manchmal durchaus unter Gefährdung ihres eigenen Lebens.

Der Kreisfeuerwehrverband Heilbronn ist stolz, solche Feuerwehrmänner und -frauen in seinen Reihen zu haben! Herzlichen Dank für 150 Jahre Engagement in unserem Verband und gutes Gelingen für die nächsten 150 Jahre!