Kreisfeuerwehrverband Heilbronn

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Mit Atemschutzattrappe in die Röhre

Langenbrettachvon Rainer Köller, HSt

Blaulichter, ein Martinshorn nach dem anderen, Tanklöschfahrzeuge und Mannschaftswagen der Feuerwehr – in Langenbeutingen herrschte Aufregung, was war geschehen? Rasch konnte Entwarnung gegeben werden. Es lief lediglich eine gemeinsame Übung der Freiwilligen Feuerwehren Neuenstadt, Hardthausen und Langenbrettach. Rund 40 Angehörige der Jugendwehren der drei Gemeinden waren im Einsatz.

Qualm Der Langenbrettacher Einsatzleiter Timo Steeb und sein Team hatten allerhand vorbereitet. Um 18 Uhr ging es los. Ein Brand auf dem Parkplatz vor dem Langenbeutinger Freibad war gemeldet worden. Damit es auch ordentlich qualmte, hatte Benjamin Steeb ein Feuer angezündet und in den Hochwasserröhren neben der Brettach eine Nebelmaschine gestartet.

Aufgrund der unterschiedlichen Anfahrtswege trafen natürlich die Langenbrettacher zuerst ein, dann die Hardthausener und mit einem ganzen Zug an Fahrzeugen vervollständigten die Neuenstadter gleich darauf die Einsatzkraft, die sich trotz der Jugend der Akteure sehen ließ.

Die Langenbrettacher mussten das Feuer auf dem Parkplatz bekämpfen. Ruckzuck wurden Schläuche ausgerollt und angeschlossen. Es wurde dem Zuschauer deutlich, wie wichtig Tanklöschfahrzeuge sein können, denn schon nach wenigen Minuten konnte das Kommando „Wasser Marsch“ gegeben werden.

Die Hardthausener Jugend baute eine Wasserentnahmestelle an der Brettachbrücke auf und musste einen Schlauch quer über die Straße zum Brandort legen. Für die vorüberfahrenden Fahrzeuge wurde eine Brücke über den Schlauch gelegt. Jochen Steeb wies manchen Fahrer ein, damit kein Auto zu Schaden kam. Bernd Herold schüttelte öfter den Kopf: „Wie bei einem echten Brand. Manche rasen ohne Rücksicht zwischen den Einsatzkräften durch.“

Richtig zu tun hatte die Jugendwehr aus Neuenstadt. Sie mussten Schläuche auslegen, um aus über 100 Metern Entfernung Wasser anzupumpen. Zwei der Jugendlichen gingen mit Atemschutz in die komplett verqualmte Röhre und retteten aus dieser eine vorher dort abgelegte Puppe. Zum Atemschutz der beiden jungen Männer erklärte der stellvertretende Neuenstadter Jugendwart Steffen Rückert: „Die Masken und Flaschen sind nur Attrappen. Auf diese Weise soll sich die Jugend an das Tragen der Geräte gewöhnen“. Umso mutiger ist der Einsatz der beiden einzuschätzen, als sie allein in die verrauchte Röhre gingen ? nicht wissend, was sie dort erwarten würde.

Training Zum dritten Mal veranstalteten die drei Feuerwehren diese Übung. Über das Jahr lernen, trainieren und üben die Jugendwehren für sich, aber an diesem Tag sind alle gemeinsam im Stress. Doch die Ausbildung der Kinder und Jugendlichen ist wichtig für die Feuerwehren. Motivation ist Trumpf und deshalb kamen am Ende der Übung alle zusammen, es wurde der Grill angeworfen und dann konnten alle, egal welchen Alters, auf die schweißtreibende Übung zurückschauen und gemeinsam fachsimpeln.

Bild: In vernebelten Röhren musste der Feuerwehr-Nachwuchs bei seiner Übung nach eventuellen Opfern suchen. (Foto: Agentur Kochertal)