Kreisfeuerwehrverband Heilbronn

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Die Jugendfeuerwehren sind ein Integrations-Tiegel

Stadt- und Landkreis Heilbronnvon Deutscher Feuerwehrverband

Anhaltender Idealismus, die Bereitschaft zur Veränderung und eine vielfältige Mitgliederstruktur – das sind nach Überzeugung der ehemaligen Bundesfamilienministerin Claudia Crawford die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Zukunftsentwicklung der Jugendfeuerwehren. „Jugendfeuerwehren verbinden junge Menschen ganz unterschiedlicher Herkunft, sie führen Jugendliche mit ganz verschiedenen Lebenswegen zusammen. Die Jugendfeuerwehren sind ein echter Integrations-Tiegel“, sagte die Beiratsvorsitzende des Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV) in ihrem Impulsreferat beim Symposium des Deutschen Jugendfeuerwehrtages 2009 in Amberg in der Oberpfalz (Bayern).

Motor der Jugendfeuerwehren bleibe auch in Zukunft das freiwillige, soziale Engagement Gleichaltriger. Der Zusammenhalt in der Gruppe und die Möglichkeiten der Mitgestaltung spielten dabei eine wichtige Rolle, betonte Crawford.

„Ihr braucht Euch mit Eurem Engagement für die Gesellschaft weder zu verstecken, noch braucht Ihr Euch dafür zu rechtfertigen. Seid selbstbewusst und sagt Euch: Wir wissen, was wir tun – auch wenn andere vielleicht nicht wissen, was die Jugendfeuerwehren ausmacht und was sie leisten“, gab die Bundesministerin a. D. den mehreren hundert Jugendlichen und Betreuern beim Symposium mit auf den Weg.

Jugendfeuerwehren müssen Teil des gesellschaftlichen Wandels sein

Unabdingbar sei aber, dass die Jugendfeuerwehren sich auch den gesellschaftlichen Entwicklungen stellen müssten. „Der Idealismus befreit uns nicht von der Pflicht, auf Veränderungen zu achten und auf diese Veränderungen einzu¬gehen. Betriebsblindheit vor dem Wandel können wir uns nicht leisten – wir müssen ihn mitgestalten und selbst Teil des gesellschaftlichen Wandels werden“, sagte die Vorsitzende des DFV-Beirates.

Dazu gehöre in erster Linie auch, die Mitgliedervielfalt in den Jugendfeuerwehren konsequent auszubauen und noch bessere Voraussetzungen für die Integration zu schaffen. Vorsitzende Crawford: „Der integrative Charakter der Jugendfeuerwehren ist eine ihrer größten Stärken. Verbunden mit dem selbstlosen Image und dem hohen Vertrauen, das Feuerwehrleute genießen, sind die Chancen für eine weitere Öffnung der Jugendfeuerwehren und für die Integration wirklich breiter Bevölkerungsgruppen vielleicht so gut wie bei kaum einem anderen Jugendverband.“

Mitgliedervielfalt ist eine sehr gute Prophylaxe gegen Rechtsextremismus

Crawford hob die Integrationskampagne „Unsere Welt ist bunt“ und das Modellprojekt der Deutschen Jugendfeuerwehr gegen Rechtsextremismus als wegweisende Beispiele hervor. „Gerade Mitgliedervielfalt ist eine sehr gute Prophylaxe gegen die Unterwanderung durch die rechtsextreme Szene“, betonte Crawford. Die Jugendfeuerwehren könnten sich auf diese Weise selbst gegen alle Versuche von außen stärken, die Ideale der Menschlichkeit, des Engagements und der gesellschaftlichen Mitgestaltung durch Jugendliche zu verraten.

„Die Agenda Eures Symposiums spiegelt die Deutsche Jugendfeuerwehr als ganzheitlich agierenden Jugendverband wider: Mit Diskussionen etwa zu Freizeitverhalten, Ganztagsschulen, Ausbildungsplatzsuche, Gewaltprävention aber eben auch zu Integration und Abwehr von Rechtsextremismus macht sich die Jugendorganisation des Deutschen Feuerwehrverbandes aktuelle Themen junger Menschen zu eigen, weit über den Fokus Feuerwehr hinaus“, so Crawford.

Am Deutschen Jugendfeuerwehrtag 2009 in Amberg in der Oberpfalz (Bayern) nehmen an diesem Wochenende rund 1.000 Mädchen, Jungen und Jugendbetreuer teil. Sie präsentieren Bürgern und Gästen der Stadt die Jugendarbeit der Freiwilligen Feuerwehren, führen interne Tagungen durch, feiern ein Bundesjugendlager und messen sich im Finale ihres Bundeswettbewerbes.