Kreisfeuerwehrverband Heilbronn

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Auf den Spuren der "Heiligen Barbara" oder die Erkundung von Bad Friedrichshall "über" und "unter Tage" - 3. Adventure-Tour der Kreisjugendfeuerwehr Heilbronn

Bad Friedrichshallvon Andreas Rudlof

Bad Friedrichshall war am Wochenende das „Mekka“ für die Jugendfeuerwehren des Stadt- und Landkreises Heilbronn. Insgesamt rund 350 Jugendfeuerwehrangehörige beteiligten sich mit ihren Betreuern in 38 Teams an der 3. Adventure-Tour der Kreisjugendfeuerwehr Heilbronn. So war es dann auch nicht verwunderlich, dass die Farben „Blau“ und „Orange“ auf den Straßen der Salzstadt dominierten. Aber nicht nur „über Tage“, sonder auch „unter Tage“ - im Besucherbergwerk der Südwestdeutschen Salzwerke AG - war das Geschehen fest in der Hand des Feuerwehrnachwuchses.

Neben Spiel, Spaß und Spannung an insgesamt acht „Action-Stationen“ war natürlich auch wieder umfangreiches Allgemeinwissen gefragt sowie zahlreiche knifflige Fragen rund um Bad Friedrichshall, den Bergbau und die Salzgewinnung zu beantworten.

Da mussten die Teams unter Tage ein „Armaturentier“ aus einzelnen Armaturenteilen wie Strahlrohr, Verteiler, Saugkorb usw. möglichst originalgetreu aus dem Gedächtnis nachbauen, nachdem ihnen zuvor das Bild des „fertigen“ Armaturentiers 15 Sekunden lang gezeigt worden war.
An einer anderen Station war Geschicklichkeit gefragt. Auf einer Wippe mussten sich zwei Gruppenmitglieder aufwiegen lassen, bis beide im Gleichgewicht standen. Zum Ausgleich waren von den übrigen Mitstreitern zwei Eimer so lange mit Wasser zu füllen, bis die „Waage“ stimmte.
Der „Schachtsee“ stellte hohe Anforderungen hinsichtlich Schnelligkeit und Geschicklichkeit an die Adventure-Tour-Teilnehmer. Insgesamt mussten fünf rund um den See verteilte Kunststoffkanister mit dem Schlauchboot eingesammelt werden. Die Höchstpunktzahl von 25 winkte hier insgesamt 19 Teams, welche die Rundtour um den „Schachtsee“ innerhalb von 2 Minuten und 40 Sekunden geschafft hatten.

Für den Wissenstest hatte sich der Fachgebietsleiter „Wettbewerbe“, Alexander Blind, zahlreiche knifflige Fragen einfallen lassen. Wer wusste, dass der baden-württembergische Innenminister Heribert Rech heißt, hatte gute Karten. Die Frage nach der Anzahl an Bahnhöfen in Bad Friedrichshall war mit „vier“ ebenfalls richtig beantwortet. Auch unter Tage mussten einige Fragen gelöst werden. „Kuppelsaal“ lautete die Antwort auf die Frage nach dem Fest- und Prunkraum im Besucherstollen. Und die Frage nach der Schutzpatronin der Bergleute war mit „Heilige Barbara“ exakt beantwortet.

Besonders interessant war für die Teilnehmer auch zu erfahren, dass die Schachteinfahrt in 180 Meter Tiefe inklusive dem Ein- und Aussteigevorgang rund 45 Sekunden - bei einer Geschwindigkeit des Aufzugkorbes von 6 Metern pro Sekunde - dauert.

Die 38 Teams starteten ab 9 Uhr gruppenweise und legten die Strecke quer durch Bad Friedrichshall überwiegend „per pedes“ zurück. Lediglich für die Distanz zwischen Feuerwehrhaus und Bergwerk durfte ein Fahrzeug zur Hilfe genommen werden, um hier beim Gesamtablauf nicht all zu arg in Zeitnot zu geraten.

Zur Stärkung nach dem ersten Teil der Adventure-Tour durch die „Grüne Lunge“ von Bad Friedrichshall-Jagstfeld trafen sich die Teams zur Mittagszeit im Friedrichshaller Feuerwehrhaus zu einer deftigen Portion Spaghetti-Bolognese. Danach ging es dann zu den noch abzuarbeitenden Stationen weiter.

Kurz vor 18 Uhr waren alle gestarteten Jugendfeuerwehrgruppen wieder wohlbehalten an ihrem Ausgangspunkt zurück und warteten gespannt auf die Auswertungsergebnisse.

„Wesentliches Element dieses Events ist für die Jugendlichen hier das Erleben eines besonderen Gemeinschaftsgefühls“, so Kreisjugendfeuerwehrwart Knut Steinbauer. Dabei steht neben der Stärkung des Teamgeistes - der zur Lösung des umfangreichen Aufgabenkataloges besonders wichtig und notwendig war - auch die Förderung des Kennenlernens der einzelnen Jugendfeuerwehren untereinander im Vordergrund der Adventure-Tour. „Insbesondere das Knüpfen überörtlicher Kontakte macht die Jugendlichen “fit„ für ihren späteren Dienst in den aktiven Abteilungen und einer reibungsloseren Zusammenarbeit bei Übungen oder Einsätzen“, ist Knut Steinbauer überzeugt.

Für eine reibungslose Organisation und einen problemlosen Ablauf der Veranstaltung zeichnete die Mannschaft der Freiwilligen Feuerwehr Bad Friedrichshall um Stadtbrandmeister Kurt Semen verantwortlich. Zahlreiche Feuerwehrangehörige waren den ganzen Tag über im Einsatz, um entweder die Teilnehmer zu verpflegen oder als Schiedsrichter an den einzelnen Stationen, in der Logistik oder als Fahrer zum Gelingen der diesjährigen Adventure-Tour beizutragen.
Den Rahmen für die Ausrichtung der dritten Tour dieser Art im Landkreis Heilbronn bildete das 10jährige Bestehen der Jugendfeuerwehr Bad Friedrichshall.

Hermann Jochim, der stellvertretende Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes Heilbronn, unterstrich die Notwendigkeit einer kontinuierlichen Jugend- und Nachwuchsarbeit zur Sicherung der zukünftigen Einsatzfähigkeit in den aktiven Abteilungen. Gleichzeitig bedankte sich Hermann Jochim bei den Organisatoren und allen Helfern für das gute Gelingen der Veranstaltung.

Kreisjugendfeuerwehrwart Knut Steinbauer bedankte sich abschließend für die Bereitschaft der Freiwilligen Feuerwehr Bad Friedrichshall zur Durchführung dieser Veranstaltung und für Unterstützung durch die Südwestdeutsche Salzwerke AG, welche den teilnehmenden Jugendfeuerwehrangehörigen die kostenlose Einfahrt in ihr Besucherbergwerk ermöglichte und außerdem die Erinnerungsmedaillen für jeden Teilnehmer der „Adventure-Tour 2005“ stiftete.

Fotos: Andreas Rudlof

Bild 1:
Die Jugendfeuerwehren des Kreises auch unter Tage aktiv: hier beim Zusammenbauen des „Armaturentieres“

Bild 2:
Die Gruppe der Jugendfeuerwehr Oedheim bei der Action-Station „Wippe“

Bild 3:
Treffsicherheit und Zielgenauigkeit war am Spritzenhäuschen gefragt - denn nur zwei der drei Öffnungen beförderten das Wasser in das richtige Behältnis.

Bild 4:
Beim „Wanderhangeln“ musste ein C-Schlauch in die vorhandene Kletterkontruktion durch das jüngste Teammitglied eingefädelt werden, bis die Kupplung am anderen Ende angekommen war.