Kreisfeuerwehrverband Heilbronn

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Aller guten Dinge sind drei: neues Werbekonzept, neues Lehrgangskonzept und eine neue Führungsspitze bei der Jugendfeuerwehr Baden-Württemberg

Auch das ereignisreichste Jahr neigt sich einmal seinem Ende zu. Am Schluss eines jeden Geschäftsjahres gilt es bei jeder Organisation einen umfassenden Jahresbericht für ihre Mitglieder zu erstatten. Zu etwas Besonderem wird eine Delegiertenversammlung dann, wenn unter der Tagesordnung auch der Punkt „Wahlen“ zu finden ist.

Den musikalischen Auftakt zur Eröffnung der Delegiertenversammlung hatte der Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Sinzheim übernommen, der unter anderem auch das „Badnerlied“ intonierte.

Der stellvertretende Landesjugendfeuerwehrwart Markus Hees eröffnete im Anschluss in Vertretung des am Morgen schwer erkrankten Landesjugendfeuerwehrwartes Roland Groß die Delegiertenversammlung 2003 in der „Wiesentalhalle“ im Gaggenauer Stadtteil Michelbach.
Unter den Ehrengästen konnte Hees unter anderem den Präsidenten des Landesfeuerwehrverbandes Baden-Württemberg, Dr. Frank Knödler, den Geschäftsführer des Verbandes, Willi Dongus, den stellvertretenden Bundesjugendleiter Gerhard Wahrenberg, den Oberbürgermeister der Stadt Gaggenau Michael Schulz sowie zahlreiche weitere Ehrengäste im Saal willkommen heißen. Besonderer Gast der Delegiertenversammlung 2003 war der Innenminister des Landes Baden-Württemberg, Dr. Thomas Schäuble, der aufgrund anderer terminlicher Verpflichtungen erst später zur Versammlung hinzukam.

Mit 267 von 322 geladenen Delegierten konnte die Beschlussfähigkeit der Versammlung festgestellt werden. Im Anschluss an die Grußworte von Gaggenaus Oberbürgermeister Michael Schulz sowie des stellvertretenden Bundesjugendleiters Gerhard Wahrenberg stand die erste Beschlussfassung für die Versammlung auf der Tagesordnung. Oliver Marzian stellte in Vertretung von Uwe Seehaus die Neukonzeption der „Richtlinie über die Beantragung und Verleihung von Ehrungen und Auszeichnungen sowie die Regelung über Abzeichen der Jugendfeuerwehr Baden-Württemberg“ vor. Nach Berücksichtigung eines Änderungsantrages wurde die Richtlinie von den Delegierten einstimmig zur Einführung verabschiedet.

Der stellvertretende Landesjugendfeuerwehrwart Markus Hees trug anschließend den Tätigkeitsbericht von Landesjugendfeuerwehrwart Roland Groß vor. In seinem Bericht ging Groß auf die zahlreichen Veranstaltungen im Rahmen des Landesjugendfeuerwehrtages 2002 in Stuttgart, das Landeszeltlager in Amstetten sowie auf den Weltrekordversuch der Kreisjugendfeuerwehr Karlsruhe in Rheinstetten ein, bei welchem es gelang, die längste Schlauchleitung der Welt mit insgesamt 51,7 Kilometern Länge zu verlegen. Besondere Erwähnung fanden die Themen Personal, Bildung, Öffentlichkeitsarbeit sowie die Neugründung von Jugendfeuerwehren.

Annette Nüßle wurde zu ihrem zehnjährigen Dienstjubiläum ein Blumenstrauß überreicht. Weiterhin sprach Markus Hees der „guten Seele“ des Jugendbüros, Brigitte Jahn, seinen persönlichen Dank für die in der Vergangenheit geleistete Arbeit aus. „In meinen Augen stellt Brigitte Jahn einen wesentlichen Teil des Tafelsilbers der Jugendfeuerwehr Baden-Württemberg dar“, bekräftigte Hees. Insbesondere auch, weil sie aufgrund des wiederholten Personalwechsels im Bereich der Bildungsreferentinnen ein nicht unerhebliches Arbeitspensum geschafft und zusätzliche Arbeitsbelastungen auf sich genommen hatte.

Birgit Mendla wurde als neue Bildungsreferentin von den Anwesenden Delegierten mit kräftigem Applaus in den Reihen der Landesjugendfeuerwehr Baden-Württemberg herzlich empfangen.

„Die Förderung der Jugendfeuerwehr in Baden-Württemberg ist und bleibt für die Landesregierung ein wichtiges Anliegen“, betonte Innenminister Dr. Thomas Schäuble eingangs seiner Grußworte. Zugleich lobte er die Angehörigen der Jugendfeuerwehren für ihren Einsatz zum Wohl der Allgemeinheit. „Die Feuerwehren leisten für unsere Bürger unschätzbare Dienste und sind damit ein Beispiel für ein funktionierendes Ehrenamt in unserer Gesellschaft“, so Schäuble weiter.
Dabei sei das Ziel der Jugendfeuerwehren nicht nur, ausreichend Nachwuchs für die Freiwillige Feuerwehr zu gewinnen. Die Mitgliedschaft vermittle den Jugendlichen außerdem auch soziale Kompetenz, Verantwortungsbewusstsein und Demokratieverständnis. Gerade in der schwierigen Entwicklungsphase an der Schwelle zum Erwachsensein gebe das Gruppenerlebnis den Jugendlichen Halt und Orientierung. Gut sei, dass Spiel, Spaß und Abenteuer bei den Jugendfeuerwehren nicht zu kurz kämen. Nicht nur bei Schulungen und Übungen, sondern auch bei Freizeiten, Ausflügen und Leistungswettbewerben sei sportliche Fitness gefordert und das Gruppengefühl werde gestärkt. „Die Bedeutung unserer Jugendfeuerwehren kann nicht hoch genug eingeschätzt werden“, so Schäuble weiter. „Alle, die sich dort engagieren, verdienen unseren Dank und unsere Anerkennung - die Jugendlichen, die Ausbilder und die erfahrenen Feuerwehrleute.“

Dass die Jugendfeuerwehren bei der Landesregierung einen hohen Stellenwert einnehmen, könne man auch an der vielfältigen Förderung erkennen.

„Jeder Gemeindefeuerwehr eine eigene Jugendfeuerwehr“, ist das erklärte Ziel. Daher habe man gemeinsam mit der Landesstiftung eine Initiative zur Gründung weiterer Jugendfeuerwehren gestartet. Die Landesstiftung habe hierfür einen Beitrag von 500.000 Euro zur Verfügung gestellt. Hieraus wird jeder Gemeinde, die bis zum 31. Dezember 2005 eine neue Jugendfeuerwehr ins Leben ruft, eine einmalige „Starthilfe“ von 3.500 Euro gewährt. Zwischenzeitlich hätten schon 24 Gemeinden einen Förderantrag gestellt. „Dass wir die Arbeit der Jugendfeuerwehr letztes Jahr mit insgesamt rund 1,1 Millionen Euro gefördert haben, zeigt, dass wir uns der Bedeutung der Jugendfeuerwehr sehr wohl bewusst sind“, sagte Schäuble.

Der Präsident des Landesfeuerwehrverbandes Baden-Württemberg, Dr. Frank Knödler, bekräftigte in seiner Ansprache den Aufruf des Ministers. Die Stadt- und Landkreise seien hier jetzt in besonderem Maße gefordert. Der Landesfeuerwehrverband werde auch sein Möglichstes dazu beitragen, um Neugründungen zu forcieren, versprach Dr. Knödler. Weiter berichtete er über die Situation zwischen der Landesjugendfeuerwehr und dem Landesfeuerwehrverband. Dabei stellte der Präsident des Verbandes deutlich heraus, dass die Komplikationen, welche bestanden haben, „positiv kanalisiert“ worden seien und der Landesfeuerwehrverband alles daran setzen werde, eine gute und konstruktive Zusammenarbeit mit der neu zu wählenden Führungsspitze anzustreben, zu vertiefen sowie deren Bemühungen nach besten Kräften zu unterstützen.

Der Leiter des Fachgebietes „Bildung“, Ludwig Sauer, legte die Eckpunkte des neuen Ausbildungskonzeptes der Landesjugendfeuerwehr vor. 2Nach zehn Jahren muss man Bestehendes überprüfen und gegebenenfalls ändern.2 Zwischen 1992 und 2002 stieg die Zahl der Jugendfeuerwehrangehörigen von rund 16.000 Jugendlichen auf rund 27.000 an. Die Anzahl der Jugendgruppenleiter stieg im gleichen Zeitraum um mehr als 40% von 4.100 auf rund 7.000. Deshalb hat das Fachgebiet Bildung in Zusammenarbeit mit dem Landesjugendfeuerwehrausschuss und dem Landesfeuerwehrverband das bestehende Konzept überarbeitet und den heutigen Gegebenheiten angepasst.

Ab 2004 wird es nur noch einen Grundlehrgang geben, der 40 Unterrichtseinheiten mit neuen und altbekannten Inhalten sowie Methoden beinhaltet. Der Aufbaulehrgang wird wieder zum „Jugendwartlehrgang“ umbenannt und derzeit überarbeitet. Neigungslehrgänge werden ab 2004 nicht mehr an der Landesfeuerwehrschule stattfinden, sondern in den einzelnen Regionen.

Unter dem Tagesordnungspunkt „Ehrungen“ wurden folgende Feuerwehrangehörige für Ihre Mitarbeit bei der Landesjugendfeuerwehr Baden-Württemberg geehrt: Der scheidende Fachgebietsleiter Öffentlichkeitsarbeit, Steffen Heber und Fachgebietsleiter Dirk Ifenthaler erhielten die Ehrennadel der Jugendfeuerwehr Baden-Württemberg.

Ludwig Sauer, Fachgebietsleiter Bildung, erhielt für seine Leistungen und sein außerordentliches Engagement in seinem Fachgebiet unter langanhaltendem, kräftigen Applaus der Delegierten die Ehrennadel der Deutschen Jugendfeuerwehr verliehen.

Enrico Starck und Frank Espenlaub wurde ein kleines Geschenk für ihre Arbeit in den Fachgebieten Jugendpolitik und Internet als kleine Anerkennung überreicht.

Höhepunkt der Delegiertenversammlung 2003 waren ohne Zweifel die Neuwahlen des Landesjugendfeuerwehrwartes sowie seiner beiden Stellvertreter. Willi Dongus übernahm die Funktion des Wahlleiters. Nach zwei gleichzeitig durchgeführten, geheimen Wahlgängen, konnte Willi Dongus nach erfolgter Stimmenauszählung durch die Zählkommission als neuen Landesjugendfeuerwehrwart Hans-Peter Schäfer aus dem Landkreis Sigmaringen und Andreas Rudlof aus dem Landkreis Heilbronn als dessen Stellvertreter zur Wahl beglückwünschen. Ein zweiter Stellvertreter konnte leider nicht gefunden werden, weshalb das „Trio“ bis zur nächsten Delegiertenversammlung als „Duo“ die Amtsgeschäfte wahrnehmen wird. Beide Kandidaten hatten mit jeweils 255 (Hans-Peter Schäfer) und 254 (Andreas Rudlof) gültigen Stimmen die Versammlung überzeugt und mit diesem Traumergebnis von den Delegierten der Jugendfeuerwehren ein klares Votum erhalten. Beide Neugewählten nahmen die Wahl an.

Den Abschluss der Delegiertenversammlung bildete die Festlegung des Ortes für die Ausrichtung des Landesjugendfeuerwehrtages 2006. Die Jugendfeuerwehren aus den Landkreisen Rems-Murr und Schwarzwald-Baar hatten sich im Vorfeld als Ausrichter beworben. Nach einer Powerpoint-Präsentation mit Moderation durch den Kreisjugendfeuerwehrwart Michael Schladt folgte anschließend die Vorstellung des Schwarzwald-Baar-Kreises. Der badische Landkreis stellte seine Vorzüge, kulturellen und sportlichen Möglichkeit anhand eines kleinen Theaterstücks vor und konnte nach einem gelungenen und live gesungenen „Ab nach Bad Dürrheim“ letztendlich die Mehrzahl der Stimmen auf sich vereinigen. So findet der Landesjugendfeuerwehrtag und die Delegiertenversammlung 2006 im Schwarzwald-Baar-Kreis statt. Außerdem nutzte Hermann Lorch die Gelegenheit, um auf die Veranstaltungspunkte beim kommenden Landesjugendfeuerwehrtag 2004 in Sigmaringen hinzuweisen und die Jugendfeuerwehren zur regen Teilnahme in die Kreisstadt seines Heimatlandkreises einzuladen.

Fotos: Jugendfeuerwehr Baden-Württemberg

Bild 1:
Der stellvertretende Landesjugendfeuerwehrwart Markus Hees während der Eröffnung der Delegiertenversammlung und Begrüßung der Gäste

Bild 2:
Der Innenminister des Landes Baden-Württemberg, Dr. Thomas Schäuble, während seiner Grußworte

Bild 3:
Die scheidende Führungsspitze der Jugendfeuerwehr Baden-Württemberg (v.l.n.r.) der stellv. Landesjugendfeuerwehrwart Markus Hees, Präsident des Landesfeuerwehrverbandes Dr. Frank Knödler, Innenminister Dr. Thomas Schäuble, der stellv. Landesjugendfeuerwehrwart Oliver Marzian, Oberbürgermeister Michael Schulz

Bild 4:
Das neue „Duo“ der Jugendfeuerwehr Baden-Württemberg (v.l.n.r.): der stellvertretende Landesjugendfeuerwehrwart Andreas Rudlof, Landesjugendfeuerwehrwart Hans-Peter Schäfer und der Präsident des Landesfeuerwehrverbandes Baden-Württemberg, Dr. Frank Knödler

Bild 5:
Die Jugendfeuerwehrangehörigen des Schwarzwald-Baar-Kreises bei der Vorstellung ihres Landkreises im Rahmen ihrer Bewerbung zur Ausrichtung des Landesjugendfeuerwehrtages 2006