Kreisfeuerwehrverband Heilbronn

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Heilbronnvon Helmut Buchholz, HSt

Dieses Wochenende verspricht ein heißes zu werden. Ein Wetter, wie geschaffen zum Grillen. Damit es nicht zu heiß wird und die Fans des Garens auf glühender Kohle nicht selbst zum Opfer des Feuers werden, hat unsere Zeitung die Heilbronner Feuerwehr gebeten, einmal zu demonstrieren, was da alles schief gehen kann.

Ortstermin, Heilbronn, Fruchtschuppenareal, die Terrasse eines leerstehenden Abbruchhauses: Feuerwehrmann Frank Zimmermann zwängt sich in die Einsatzuniform, mit der er normalerweise gegen Brände kämpft. So würde er natürlich nie zu einer Grillparty gehen. Aber dieses Barbecuefest ist auch kein normales. Zimmermanns Kollegen stehen mit dem Wasserschlauch bereit, um im Falle eines Falles den Kollegen zu retten. Das ist zum Glück nicht nötig, obwohl der Feuerwehrmann alles unternimmt, um den risikofreudigsten Grillmeister zu mimen, den man sich vorstellen kann.

Entzündliche Glocke

Erster Versuch: mit Benzin aus dem Kanister die Holzkohle anzünden. "Das ist sehr beliebt", sagt Kommandant Eberhard Jochim. Allerdings bedenken solche Grillamateure nicht, dass sie mit dieser Methode so schwarz werden können wie eine verbrannte Wurst. Das verdampfende Benzin erzeugt eine leicht entzündliche Glocke um Mensch und Rost, die plötzlich Feuer fängt.

Zweites Szenario: mit Spiritus aus der Flasche die heiße Glut nachzünden. Ein mächtig großer Fehler. Frank Zimmermann fliegt die Spiritusflasche wie ein Geschoss aus der Hand. Denn beim Schütten fängt auch das Flascheninnere Feuer. Der Rückstoß ist enorm.

Große Ungeduld

"Enorm ist auch das Unwissen der Leute", sagt Kommandant Eberhard Jochim. Zudem ist die "Ungeduld groß, bis die Kohle eine schöne Grillglut geworden ist", ergänzt Einsatzleiter Jürgen Vogt. Mindestens eine Stunde müsse man dafür ansetzen, so Jochim. "Meistens bekommen die Leute jedoch ein ausbrechendes Feuer wieder selbst in den Griff." Die Betonung liegt auf meistens. Es gebe zwar keine offiziellen Statistiken, aber die Griller würden teilweise ein hohes Risiko bei ihrem Freizeitvergnügen gehen. Das zeigt ein drittes Szenario: Frank Zimmermann fächelt die Glut an und ignoriert bewusst den Funkenflug, der eine Gardine in Brand setzt. Zum Glück sind seine Kollegen da, die das Stück Stoff schnell löschen.

Bild: So bitte nicht: Feuerwehrmann Frank Zimmermann gießt Spiritus aus der Flasche ins Feuer nach. Ein mächtig großer Fehler. (Foto: Andreas Veigel)