Kreisfeuerwehrverband Heilbronn

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Wasserförderungszug und Feuerwehrabteilung Bad Rappenenau-Süd üben gemeinsame Löscharbeiten

Bad Rappenauvon Nicole Theuer, HSt

Aussiedlerhöfe ohne Löschwasserversorgung genießen bei den Freiwilligen Feuerwehren eine ganz besondere Aufmerksamkeit. Um für den Ernstfall gerüstet zu sein, stellte die Freiwillige Feuerwehr Bad Rappenau vor 15 Jahren den Wasserförderungszug (WFZ) auf. Dieser übt regelmäßig mit den Abteilungen an diesen besonderen Objekten – zuletzt war der Reithof Mildner Ziel einer gemeinsamen Übung der Abteilung Süd und des WFZ.

Es ist Freitagabend. Während der Tag langsam zur Nacht wird, wird die Abteilung Süd gemeinsam mit dem WFZ nach Treschklingen alarmiert. Schnell machen sich die Einsatzkräfte auf den Weg, wobei sie auf Sondersignale verzichten. Erst kurz vor dem Abzweig zu dem etwas abseits des Dorfes gelegenen Objekt schalten sie das Blaulicht ein, um die Bevölkerung nicht unnötig zu beunruhigen, erklärt später Frank Rieth, Abteilungskommandant der Abteilung Süd.

Mit drei Fahrzeugen nähern sie sich dem Objekt, bei dem ein Brand angenommen wird. „Um alles zu beüben und auch die Besatzung des ersten Fahrzeugs zu fordern, haben wir eine vermisste Person angenommen“, erzählt Rieth. Die vermisste Person ist schnell gefunden und wird fiktiv an den Rettungsdienst übergeben. Während sich die Ersten um die vermisste Person und die Rettung der untergestellten Pferde kümmern und mit der Brandbekämpfung beginnen, näheren sich aus Richtung Obergimpern die Fahrzeuge des WFZ. „Die Schwierigkeit bei diesem Objekt ist, dass der nächste Hydrant 400 Meter entfernt ist“, erläutert Philipp Kern, der Leiter des WFZ. „Deshalb werden wir bei einem solchen Alarmstichwort, wie Brand landwirtschaftliches Gebäude oder Aussiedlerhof, sofort mitalarmiert.“

Für das Übungsobjekt hat sich Rieth bewusst entschieden, denn „hier waren wir noch nie.“ Und es gibt für das Objekt, bedingt durch die Lage außerhalb des Ortes, keine Navi-taugliche Adresse. „Im Ernstfall wäre das eine Einsatzstelle, bei der wir am Friedhof für die nachrückenden Kräfte einen Lotsen aufstellen würden.“

Das ist an diesem Übungsabend nicht notwendig. Allerdings, bis auf dieses Detail simuliert die Übung den Ernstfall. Deshalb rückt der WFZ auch geschlossen an. Zunächst erkundet der Einsatzleiter die Örtlichkeit und ruft dann die Fahrzeuge nach und nach ab. Während die Aktiven des WFZ die Wasserversorgung mittels Schläuchen über 680 Meter aufbauen, errichten die Einsatzkräfte der Abteilung Süd ein Faltbecken. In dieses wird das geförderte Wasser eingeleitet und mittels Pumpe an die Einsatzstelle weitergeleitet. „Eine Distanz von 400 Meter kann eine Abteilung grundsätzlich alleine bewältigen“, sagt Kern, aber dazu müssen genügend Leute zur Verfügung stehen. Einfach den Schlauch am Hydranten anschließen und dann weggehen, das funktioniert nicht – die Wasserentnahme kann nur unter Beobachtung erfolgen.

Am Ende sind Frank Rieth und Philipp Kern mit der Übung zufrieden. „Im Ernstfall würde die Abteilung Bad Rappenau auch kommen“, weiß Rieth.

Eine Herausforderung bei diesem Objekt waren die Pferde. Denn die seien Fluchttiere und nicht einfach zu handhaben. Doch an diesem Abend haben die Einsatzkräfte auf die sensiblen Vierbeiner viel Rücksicht genommen, „wir wollten die Tiere nicht erschrecken.“ Eine Übung mit Pferderettung? Für Rieth schwer vorstellbar, zu groß wäre der Stress für die Tiere. Zweiter Knackpunkt war die Bauweise des Gebäudes, bei dem nur das Erdgeschoss gemauert, der Rest in Holzständerbauweise errichtet ist. Eingelagertes Heu und Stroh stellten weitere Brandlasten dar.