Beim Tag der offenen Tür zeigte die Feuerwehr Heilbronn ihre ganze Einsatzvielfalt. Besucher erhielten spannende Einblicke in Fahrzeuge, Ausrüstung und die Arbeit der Sondereinheiten.
Von HSt-Redakteur Harald Schmidt
Das Motto „Retten-Löschen-Bergen-Schützen“ der Feuerwehren (FW) ist den meisten Menschen bekannt. Was aber hinter den auch im Logo bildlich dargestellten Kernaufgaben der FW steht, konnten die Besucher am Samstag und Sonntag beim Tag der offenen Tür der Feuerwehr der Stadt Heilbronn hautnah erfahren.
Tag der offenen Tür bei der Feuerwehr Heilbronn: Einblicke hinter die Kulissen
Dabei stellten die Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr um ihren Kommandanten Fabian Müller sowie die Aktiven der Abteilungen der Freiwilligen Feuerwehr um Stadtbrandmeister Dr. Christoph Franz nicht nur ihre tägliche Arbeit vor, sondern gewährten den Besuchern, darunter auch viele Feuerwehrleute umliegender Kommunen und aus den Nachbarkreisen, neben der imposanten Fahrzeug- und Geräteausstellung auch Einblicke hinter die Kulissen ihrer hochprofessionellen Sondereinheiten.
Trotz der vorherrschenden hochsommerlichen Temperaturen zeigte die Bürger großes Interesse an der Arbeit ihrer Feuerwehr und strömten bereits am Samstagnachmittag in Massen auf das weitläufige Gelände der Hauptfeuerwache in der Beethovenstraße. „An beiden Tagen sind inklusive Bewirtung insgesamt rund 120 Leute eingespannt, zudem müssen wir auch noch die Einsatzbereitschaft erhalten“, zeigte Müller den enormen Personal- und Logistikaufwand der deshalb nur alle drei bis vier Jahre stattfindenden Veranstaltung auf. „Unsere Leute verfügen aber über entsprechende Erfahrung, vieles ist deshalb reine Routine“, ergänzte Pressesprecher Jürgen Vogt.
Der seit 1997 hauptberufliche Feuerwehrmann Timo Schoch ist als Leiter der Schlauchwerkstatt für den Zustand der mit einer Gesamtlänge von weit über 50 Kilometer umfassenden rund 3000 Einzelschläuche verantwortlich. „Bei uns werden die Schläuche nach dem Einsatz gereinigt, geprüft und zum Trockenen im Schlauchturm aufgehängt“, erklärte der Hauptbrandmeister den fragenden Besuchern. Unter dem gesamten Spektrum an Einsatzfahrzeugen und Gerätschaften weckten vor allem Sonderfahrzeuge wie der 408 PS starke Feuerwehrkran, der unter anderem als ferngesteuertes Lösch-Unterstützungsfahrzeug eingesetzte Löschroboter LUF 60 oder auch der für ABS-Einsätze ausgestattete Gerätewagen Gefahrgut (GW-G) das Interesse der Besucher.
„Unsere Hauptaufgabe besteht darin, nach einem Gefahrstoffaustritt oder -unfall Sofortmaßnahmen zu treffen“, klärte Steffen Roth von der Abteilung Kirchhausen auf. „Wir sind heute auch als Einsatzkräfte vor Ort und mussten bereits drei Mal ausrücken. Samstags wird immer ein Löschfahrzeug durch Kräfte der Abteilungen besetzt“, berichtete der Ehrenamtliche.
Zur Feuerwehr Heilbronn gehört nicht nur die Berufsfeuerwehr
Überhaupt bilde die Feuerwehr Heilbronn eine ideale Symbiose zwischen Beruf und Ehrenamt, wie Müller feststellte. „Ohne Berufsfeuerwehr wäre die Arbeit in der Kernstadt nicht machbar, aber ohne die Freiwilligen auch nicht haltbar. Nur im Hauptamt geht es nicht“, erklärte er. „Mir ist wichtig, dass die Leute sehen und wissen, dass die FW Heilbronn nicht nur die Berufsfeuerwehr ist, sondern, dass alle Abteilungen dazugehören“, sagte Franz, der auch die Nachwuchsgewinnung ansprach. „Mit dem Tag der offenen Tür wollen wir auch junge Leute für unsere Arbeit begeistern“, erklärte er. Was die Jugendfeuerwehr betrifft, die mit ihren Wasserspielen die jüngsten Besucher erfreute, sei man in den Abteilungen mit insgesamt über 100 Jugendlichen gut aufgestellt.
Für den Konstruktionsingenieur Philipp Seitz aus Frankenbach hat sich der nahezu dreistündige Aufenthalt gelohnt: „Ich habe auf alle Fragen Antworten erhalten und die ganze Bandbreite an Einsatzmöglichkeiten sowie die Aufgaben der Leitstelle kennengelernt.“
Infos zur Feuerwehr Heilbronn
Die Gesamtfeuerwehr setzt sich aus der Berufsfeuerwehr mit 110 Einsatzkräften und 20 Verwaltungsmitarbeitern und den 320 Ehrenamtlichen der Freiwilligen Feuerwehr, deren neun Abteilungen sich von der Innenstadt über die Stadtteile erstreckt zusammen. Die Abteilungen erfüllen noch Sonderaufgaben. So leisten unter anderem die Abteilungen Frankenbach, Biberach und Kirchhausen Gefahrguteinsätze, während Horkheim beispielsweise für Hochwasserlagen und Ölsperren für Flüsse und Gewässer ausgerüstet ist.