Kreisfeuerwehrverband Heilbronn

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Einmal - hopp! - durch die ganze Feuerwehr

Heilbronnvon Andreas Tschürtz, HSt

Vorschüler vom Böckinger Kindergarten Grünewaldstraße erleben tolle Führung durch die Heilbronner Wache

Bei der Feuerwehr wird nicht lang gefackelt. Jürgen Vogt kommt gleich zur Sache. „Wie lautet die Notrufnummer?“, fragt er bei der Begrüßung in die Runde der Kinder vom Kindergarten Grünewaldstraße aus Böckingen. „112“, ruft Mats (6). Korrekt! Und da das jetzt geklärt ist, die zweite zentrale Frage hinterher: Wann gibt es Vesper? „Später“, antwortet der 55- jährige Einsatzleiter selbst. Vorher wird angepackt. Was im konkreten Fall heißt: Auf geht’s, wir schauen uns heute die Feuerwache an!

Los geht’s Die Führung haben sich die Kinder durch fleißiges Stimmchen-Zählen beim Ziki Projekt vergangenen November verdient. Beim Lese- und Sprachförderprojekt von Heilbronner Stimme und AIM haben sie alle in der Zeitung versteckten Zeitungsmaskottchen gefunden. Darum geht es für sie jetzt einmal quer durch die Wache der Berufsfeuerwehr Heilbronn – sie dürfen in Feuerwehrautos sitzen, durch die Trainingsanlage der Feuerwehrleute flitzen oder in den Turm schauen, wo die Löschschläuche nach dem Waschen zum Trocknen herunterbaumeln wie nasse Riesenspaghetti. „Hopp! Wir gehen!“, lässt Jürgen Vogt keine Zweifel aufkommen, dass die junge Truppe heute viel erleben wird. Erste Station ist die Leitstelle. „Hier landet ihr, wenn ihr die 112 anruft“, erklärt er. Die Leitstelle ist voller Tische und Computer. Auch an der Decke hängen große Bildschirme. Alles blinkt und leuchtet wie in einem Raumschiff. „Die Mitarbeiter an den Tischen nehmen Anrufe an und entscheiden, was zu tun ist“, sagt Jürgen Vogt. Sie haben Kopfhörer auf den Ohren, Mikrofone vor dem Mund – und die Monitore stehen nicht einfach nur gerade, sondern gebogen wie eine Banane im Halbkreis um sie herum – das sieht richtig wichtig aus und hat was von einem Kontrollraum für Superhelden. Die 112 wird wegen allem Möglichen angerufen. Natürlich, wenn es brennt, denn Feuerwehr, das heißt: löschen. Aber auch: Türen aufbrechen, Tiere retten, Menschen helfen. „2000 Einsätze haben wir pro Jahr“, sagt Vogt. Da gab es zum Beispiel mal einen Uhu, der sich in einen Holzkamin verflogen hat – zum Glück brannte kein Feuer. Oder einen Hund, der durchs Fenster geklettert war und auf dem Dach festsaß. Hat die Feuerwehr also einen Zoo für gerettete Katzen und Enten? Leider nein. „Wir retten Tiere, behalten sie aber nicht. Hopp jetzt! Es geht weiter!“ Und zwar über den Hof. Manuel (6) greift zur Sicherheit Vogts Hand. Nicht, dass der Feuerwehrmann verloren geht. Die Wache ist nämlich wirklich ganz schön groß. Sogar einen Garten gibt es, einen Billardtisch und einen Tischkicker. Feuerwehrleute sind nämlich nicht immer im Einsatz, aber 24 Stunden an 365 Tagen im Jahr bereit dafür.

Der Ameisentest Wenn dann Alarm ist, laufen die Feuerwehrleute nicht durchs Treppenhaus wie aufgescheuchte Hühner, sondern sie rutschen ganz schnell zu ihren Fahrzeugen. Ob die Kinder auch mal wollen? Klar! Und beim zweiten Mal geht es gleich schon fixer. Für die weiche Landung unten sorgen Jürgen Vogt und eine gepufferte Scheibe, die sich wie ein Blasebalg zusammendrückt, wenn die Kinder landen. Feuerwehrleute müssen also schnell sein. Und stark! „17 Kilo wiegt diese Atemschutzflasche“, sagt Vogt bei der nächsten Station und spannt das gelbe Metallding allen, die wollen, auf den Rücken. Uff! Das zieht nach unten. „Die Flasche wiegt ja fast so viel wie die Kinder“, staunt Erzieherin Vanessa Özdemir über die Kräfte der kleinen starken Ameisen. Nachdem auch jeder schwere Löschschläuche schleppen durfte, geht es schließlich in die Fahrzeughalle, wo die vielen roten Feuerwehrautos stehen. Auch hier ist wieder alles riesig. Im Löschfahrzeug LF10 findet der ganze Trupp problemlos einen Platz. Und mancher Knirps wirkt, als wolle er glatt ein bisschen länger sitzen bleiben. Aber nix da! „Hopp!“, ruft Vogt, „wir gehen weiter!“ Diesmal aber Richtung Brotzeit. Und trotz der schweren Gewichte, die sie geschleppt haben, wirken alle so, als seien sie in den letzten zwei Stunden fünf Zentimeter gewachsen.

Ziki 2025
Ab sofort können sich Kindergärten im Verbreitungsgebiet der Heilbronner Stimme, Hohenloher Zeitung und Kraichgau Stimme für das Ziki Projekt 2025 anmelden. Die Einrichtungen werden diese Woche per E-Mail informiert. Anmeldefrist ist der 27. Juni. Ziki findet seit 2012 immer drei Wochen lang im November statt, dieses Mal vom 3. bis 21. November. Maximal 40 Kindergärten können mitmachen. Die Teilnehmer erhalten täglich kostenlos die Zeitung, ausführliches Projektmaterial sowie Besuch vom Maskottchen Stimmchen. Die Heilbronner Stimme bietet das Frühförderprojekt in Zusammenarbeit mit der Akademie für Innovative Bildung und Management Heilbronn Franken (AIM) und der Projektagentur MCT an. Zur Anmeldung: www.zikistimme.de/erzieherinnen/ Mehr zu den Projekten von AIM und Heilbronner Stimme: www.stimme-medienbildung.de.